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Stall von Bethlehem
in allen Variationen

Kreativer Kopf: Klaus Fiedler seit 35 Jahren aktiv

Von Mario Berger (Text und Foto)
Rahden (WB). Es weihnachtet schon sehr. Besonders, wenn man Klaus Fiedlers kleines Gartenhäuschen betritt. In dem gemütlich eingerichteten Ausstellungsraum stehen 26 handgefertigte Krippen.

Die Idee, sie zu bauen, hatte der 68-Jährige schon sehr früh. »Ich habe mir als kleines Kind schon immer eine Krippe gewünscht«, berichtet der ehemalige Dekorateur mit leuchtenden Augen. Vor 35 Jahren, als seine beiden Kinder noch klein waren, fiel der Startschuss für das erste selbst angefertigte Stück.
»Damals habe ich die kleinen Kunstwerke noch für meine Chefs und die Verwandtschaft entworfen«, erklärt Fiedler. Aus den Gelegenheitsarbeiten wurde schnell ein leidenschaftliches Hobby. Auch gestalterisch gehen dem 68-Jährigen die Ideen nicht aus. »In meinem damaligen Beruf hatte ich sehr viel mit exotischen Materialien und Motiven zu tun, dass hilft mir heute noch bei meinen Bastelaktionen.«
In diesem Jahr gibt es drei neue Wandkrippen: »Die sind ideal für Menschen, die nicht soviel Platz in ihrer Wohnung haben«. Besonderen Wert legt der Rentner bei seinen Kunstwerken auf das exakte Größenverhältnis.
Aber auch die Detailgenauigkeit ist Klaus Fiedler äußerst wichtig: »Ich halte mich beim Krippenbau an die geschichtliche Überlieferung, denn in den Büchern ist von einer sehr spartanischen Behausung die Rede, also von einem verfallenen Stall«.
Meistens arbeitet Fiedler an drei bis vier Modellen gleichzeitig. Natürlich ist alles Handarbeit. Sogar das Stroh, das den Boden bedeckt, wird mit Hilfe einer alten Kaffeemühle in Form gebracht. Die Sensenklinge wird aus dem Blech einer Fischdose und die Harken sind aus einem Schaschlikspieß gefertigt.
Auf Kundenwunsch richtet der rüstige Rentner die Krippe auch an Ort und Stelle ein. Neben Privatkunden sind es Unternehmen oder Altenheime, die sich für den Schmuck interessieren. »Erst kürzlich habe ich im Seniorenruhesitz Schloss Rahden eine Krippe eingerichtet. Natürlich können Interessierte sich auch selbst ein Bild von den Exponaten machen. Am Volkstrauertag, Totensonntag und am ersten sowie zweiten Advent öffnet Klaus Fiedler am Rahdener Kreuzkuhlenweg 30 in der Zeit von 14 bis 18 Uhr seine Pforten.
Mit dem Krippenbau aufhören möchte Fiedler noch lange nicht: »Solange ich meine Finger bewegen kann, höre ich nicht auf.«

Artikel vom 17.11.2006