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Von »Center-Erweiterung«
bis »City-Öffnung« für Kfz

Ausschuss für »größtmögliche Variante« bei Verkehrsführung

Von Harald Iding
Steinheim (WB). Einem »Wechselbad der Gefühle« glich am Dienstagabend der Verlauf der Bauausschuss-Sitzung im Rathaus. Denn neben neuen Projekten galt es auch, eine Lösung für die endgültige Variante »Öffnung der Fußgängerzone für den Kfz-Verkehr« zu finden.

Eigentlich hatte sich die interfraktionelle Arbeitsgruppe am 31. Oktober auf eine gemeinsame Lösung geeinigt -Êbei mehrheitlichem Votum. Es sollte die »Variante 3« sein, die von der Verwaltung bei einem Behördentermin am 27. November offiziell präsentiert und entsprechend vorbereitet werden sollte. Daraus wird nun nichts.
Bürgermeister Joachim Franzke hatte noch vor der Abstimmung im Ausschuss die Vorteile der »Variante 3« ausgiebig erläutert. »Sie führt in Höhe der Bank über die Markstraße hinunter bis zum Abzweig Anton-Spilker-Straße. Durch diese Gasse geht es auf den Petersilien-Parkplatz -Ê und wieder zurück auf den Ring!« So weit, so gut. Alles war ja bis dato abgesprochen. Doch als von der UWG der erste Einwand kam, dass diese Lösung nicht auf ihre Zustimmung stoße und man lieber die Höxterstraße mit einbeziehen wolle, war es mit der vorherigen »Einigkeit« vorbei. Denn plötzlich zog CDU-Sprecher Karl-Josef Lödige seinen »Trumpf« aus dem Ärmel. »Warum legen wir uns hier eigentlich auf die kleinstmögliche Variante fest und probieren nicht gleich die größere aus? Wenn es doch um eine Erprobung geht, dann aber richtig!« Damit hatte Lödige in eine »Wespennest« gestochen. Bürgermeister Franzke verstand die Welt nicht mehr. »Nicht nur, dass die Einbeziehung der Höxterstraße zusätzliche Gefahren für die Fußgänger mit sich bringt und wir damit wahrscheinlich Autofahrern eine ideale Abkürzung durch die City anbieten -Êwie soll ich denn jetzt den Vertretern der Bezirksregierung erklären, das wir auf eine Variante setzen, die der Gutachter als Ýkaum geeignetÜ einschätzt!«
Als dann noch von der UWG der Hinweis kam, dass alle Varianten als eher ungünstig beurteilt würden, war ein »Zurück« nicht mehr möglich. Trotz Gegenstimmen und Enthaltungen entschied sich der Ausschuss für die große Variante 5 - aber mit der Auflage, falls es zu Problemen komme, die Höxterstraße doch noch »rauszunehmen«.
»Grundsätzliche Genehmigungsfähigkeit« haben bislang alle öffentlichen Stellen wie der RP und der Kreis dem Vorhaben »Center-Erweiterung« attestiert, wie im Bauausschuss bekanntgegeben wurde. Wie diese Zeitung schon am 11. November berichtet hatte, soll neben dem Minipreis-Center auf dem rund 3000 Quadratmeter großen Fabrikgelände ein Erweiterungsbau entstehen. Er soll farblich wie architektonisch dem bisherigen Komplex angepasst werden, stellte Architekt Andreas Breithaupt (Salzkotten) heraus. »Wir wollen ja kein Konkurrenzgebäude bauen«. Im unteren Teil befindet sich im nördlichen Bereich eine rund 1100 Quadratmeter große teilbare Verkaufsfläche plus vorne noch mal rund 250 Quadratmeter -Êfür kleine Geschäfte wie ein Café. Im oberen Geschoss soll es Sozialräume, WC und -Êwenn Bedarf besteht - auch Wohnungen geben. Für das neue Projekt ist bislang noch keine Bauvoranfrage bei der Stadt gestellt worden. Der Ausschuss nahm daher die Daten erst einmal zur Kenntnis. Die Beratungen erfolgen jetzt in den Fraktionen.

Artikel vom 16.11.2006