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Stichwahl zum Stadtpräsidenten

In polnischer Partnerschaft Inowroclaw wird neu gewählt


Bad Oeynhausen (rd). Nach der Wahl ist vor der Wahl. Diese Politikweisheit gilt nun ganz aktuell für Bad Oeynhausens polnische Partnerstadt Inowroclaw. Denn bei der Wahl des Stadtpräsidenten erreichte am vergangenen Sonntag keiner der neun Kandidaten die absolute Mehrheit von 50 Prozent der abgegebenen Stimmen, so dass es am übernächsten Sonntag zu einer Stichwahl kommt und die Wahlberechtigten der 80 000-Einwohner-Stadt an der Netze nun noch einmal zu den Urnen aufgerufen sind.
Amtsinhaber Ryszard Brejza und sein Herausforderer Jacek Olech haben aber ihre anderen Mitbewerber deutlich abgeschüttelt und kassierten glatte zwei Drittel aller Stimmen, wobei Brejza mit seinem Präsidentenbonus mit 45,3 Prozent den Löwenanteil verbuchen konnte, also von der 50-Prozent-Marke gar nicht so weit entfernt lag.
Aber Olech kann sich mit seinen heutigen 21,6 Prozent Stimmenanteilen durchaus Chancen für den Stichentscheid ausrechnen. Denn auch er ist kein Unbekannter in Inowroclaw, war er doch fast vier Jahre lang als Vizepräsident Brejzas Stellvertreter und bei öffentlichen Auftritten viel an dessen Seite zu sehen, bis dieser ihm im vergangenen Sommer »unehrenhaftes Verhalten« vorwarf und ihn von dessen Vizeposten abberief.
Wen wundertĂ•s? Jacek Olech hatte sich für eine Kandidatur gegen seinen Vorgesetzten Brejza zur jetzigen Präsidentenwahl entschieden - und das konnte nicht gut gehen. Am 26. November aber wird es sich zeigen, wer von beiden für die nächsten vier Jahre im Rathaus der nicht weit von Thorn gelegenen Partnerstadt das Sagen hat. Übrigens: Sowohl Brejza als auch Olech kennen Bad Oeynhausen durch persönliche Besuche.

Artikel vom 16.11.2006