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Mozart-Jahr geht zu Ende

Die Kammerpuppenspiele präsentieren Amadeus

Löhne (LZ). Die Charaktere aus dem Schauspielklassiker Amadeus von Peter Shaffer nehmen Gestalt an. Die kleinen, ausdruckstarken Darsteller aus Lindenholz sind bereit und voller Energie, um am Samstag, 18. November, ihre Premiere in der Werretalhalle zu bestreiten. Insgesamt bereiten sich in den Führungshänden der beiden Spieler 19 verschiedene Puppen, die allesamt eigens für dieses Stück hergestellt wurden, auf ihren großen Tag vor.


Die Verfilmung des Klassikers von Peter Schaffer lief seiner Zeit schon sehr erfolgreich im Kino, die Kammerpuppenspiele Bielefeld inszenieren nun das Drama um die letzten zehn Lebensjahre von Wolfgang Amadeus Mozart mit den unterschiedlichsten Mitteln des (Figuren)-Theaters. Der Hamburger Puppenspieler und Ausstatter Arne Bustorff und Stefan Kühnel, Opernsänger und Leiter der Kammerpuppenspiele Bielefeld (bekannt aus den Spielzeiten im Heimatmuseum Löhne) präsentieren Amadeus als Schauspiel mit Figuren. Die reiche Bandbreite des Figurentheaters - von der Miniaturfigur, den Stab- und Handpuppen bis hin zur überlebensgroßen Maskenfigur - bereichert das Stück und verstärkt gerade durch seine Vielfältigkeit die Dramatik des Stoffes, die ein reines Schauspiel mit Menschen nicht bieten kann. Geboten wird ein besonderes und außergewöhnliches Stück, dass die Zuschauer in seinen Bann ziehen wird.
Der Schwerpunkt in der Inszenierung des Figurentheaters aus Bielefeld ist der Bund zwischen dem Hofkompositeur Antonio Salieri und Gott, dem er doch so sehr gefallen möchte - aber es doch nicht vermag. Er bekräftigt diesen Bund als Knabe mit einem Gelöbnis. Er schwor, keusch zu leben und all seine Kraft einzusetzen, um Gott zu dienen, falls Gott ihm zu einem großen Komponisten machen und ihm Ruhm und Ehre gewähren würde. Salieri setzt alles daran erfolgreich und einzigartig zu sein, scheitert aber kläglich, als er durch die Erfolge des Wunderkindes Wolfgang Amadeus Mozart seine eigene Mittelmäßigkeit erkennt. Er sieht seinen Bund mit Gott verraten und ist sich am Ende seines Lebens sicher: Gott liebt nicht - Gott liebt nie!
Salieri berichtet dem Publikum vieles aus seinen Lebenserinnerungen und beichtet in der letzten Nacht seines Lebens seine Sünden. Er bezichtigt sich selbst des Mordes an Wolfgang Amadeus Mozart. Am Ende dieses Abends aber soll das Publikum entscheiden: Mozarts Tod - war er's, oder war er's nicht?
Das spannende und anspruchsvolle Figurentheaterstück, dass für Jugendliche ab 14 Jahren geeignet ist, bildet den Abschluss der Löhner Mozartwochen. Die Aufführung musste zuvor zweimal auf Grund der Erkrankung eines Puppenspielers verschoben werden. Gespielt wird nun am 18. November um 20 Uhr im Saal II der Werretalhalle. Karten gibt es im Kulturamt .

Artikel vom 16.11.2006