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Fettpolster anfuttern

Igel bereiten sich auf den Winter vor

Bünde (BZ). Nun sieht man sie wieder häufig: »Stachelritter« unterwegs auf Nahrungssuche. Was kann, darf und sollte man für Igel tun? Auf Wegen und Straßen hilft angepasste, bremsbereite Fahrweise, ihnen das Leben zu retten, besonders in durchgrünten Siedlungsrandbereichen.

Dort leben die kleinen Stacheltiere und gehen ab Einbruch der Dämmerung auf die Pirsch. Igel vor der Haustür freuen sich über naturnah gestaltete Gärten, die besonders im Herbst nicht allzu sehr aufgeräumt werden, sondern Wildtieren Unterschlupf und Nistmaterial bieten.
Vor dem Winterschlaf muss der stachelige Gartenfreund sich ein gutes Fettpolster anfuttern, von dem er mehrere Monate zehren wird. Im Herbst gibt es nicht mehr viele Insekten; pflanzliche Kost nehmen Igel entgegen landläufiger Meinung nicht zu sich. An Fallobst interessieren sie nur die krabbelnden Insekten und Würmer. Also ist in der nahrungsarmen Jahreszeit ein abendliches Schälchen Katzenfutter eine gute Igelhilfe.
Verletzte und kranke Tiere benötigen menschliche Fürsorge, häufig liegen sie schwach und ungeschützt da und können sich nicht mehr einrollen. Außerdem sind Jungigel, die im November noch deutlich unter 500 Gramm wiegen, hilfsbedürftig.
Erst im Alter von sechs Wochen sind sie selbstständig. Oft genug hat dann das natürliche Nahrungsangebot schon stark abgenommen. Daher können sie sich oft kein ausreichendes Winterschlafgewicht anfuttern und würden ohne menschliche Hilfe den ersten Winter nicht aus eigener Kraft überleben.
Kann der stachelige Pflegling trotz eines milden Spätherbstes nicht mehr ausgewildert werden, muss er bei ausreichendem Gewicht in menschlicher Obhut Winterschlaf halten. Dann benötigt er eine kalte Unterkunft mit einem gut isolierten Schlafhaus. Guter Wille oder Tierliebe allein genügen nicht für die Igelhilfe. Der mitleidige Tierfreund muss sich sachkundig machen. Pro Igel bietet mit der »Igel-Hotline« rund um die Uhr jahreszeitlich aktuelle Infos zum Thema: »Igel gefunden - was nun?« - Telefon 0180-5555-9551 und Faxabruf 0180-5555-9554. Bei der Geschäftsstelle von Pro Igel, Lilienweg 22 in 24536 Neumünster ist ausführliches Infomaterial kostenlos erhältlich.
www.pro-igel.de

Artikel vom 24.11.2006