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Dialog mit Vereinen verstärken


Auftaktveranstaltung des Handballkreises zur Handball-WM 2007


Kreis Minden-Lübbecke (WB). Die Handball-WM 2007 steht bevor. Der Handballkreis Minden-Lübbecke will dieses hochkarätige Ereignis nutzen, um über die Zukunftsperspektiven und Herausforderungen des Handballs im Mühlenkreis ins Gespräch zu kommen. Als Auftaktveranstaltung hatte der Handballkreis dazu am Sonntag die Vorsitzenden seiner Mitgliedsvereine, Vertreter der Grundschulen, der Schulaufsicht und des Kreissportbundes zu einem WM-Empfang in den VIP-Raum der Kampa-Halle Minden eingeladen.
Landrat Wilhelm Krömer unterstrich in seinem Grußwort, dass der Handballkreis im Rahmen der WM durch die Durchführung einer Mini-WM für die E-Jugend wieder einmal Akzente setze. Obwohl die Handballhochburg Minden-Lübbecke nicht als Spielort vertreten sei, nutze der Handballkreis die WM, um die Jugendarbeit seiner Vereine aktiv zu fördern. Ausdrücklich begrüßte der Landrat das Vorhaben des Handballkreises, mit Vereinen, Schulen und weiteren Partnern ins Gespräch zu kommen und Erfahrungen auszutauschen. Philipp Koch unterstrich, dass einige Vereine seit langem erfolgreich mit Schulen kooperierten. Ob im Rahmen des Landesprogramms Talentsuche/Talentförderung, des »Offenen Ganztages« oder, wie neuerdings der TSV Hahlen und die Freiherr-von-Vincke Realschule Minden, bei der Mittagsverpflegung arbeiteten Schulen und Vereine im Interesse der Kinder und Jugendlichen bereits eng zusammen. Diese Zusammenarbeit gelte es in Zukunft weiter auszubauen. Nicht nur im Verbundmodell Schule und Leistungssport, wie zwischen dem Mindener Bessel-Gymnasium und GWD Minden, sondern auch bei Grundschulen und weiterführenden Schulen sollten engere Kooperationen gesucht werden. Der neue 1. Vorsitzende des Handballkreises sieht den Handball wie viele andere Sportarten vor große Herausforderungen gestellt. Die Zahl der Kinder und Jugendlichen sei stark rückläufig. Sport und Bewegung nur noch ein Freizeitangebot von vielen. Ganztagsschulen, die Ausweitung des Unterrichts in den Nachmittag und andere Veränderungen im Schulsystem würden zu erheblichen Veränderungen im Freizeitverhalten der Kinder und Jugendlichen führen. Zudem dürften durch die Unterrichtsausweitung in den Nachmittag die wichtigen Hallenzeiten knapper werden. Gleichzeitig würden sich viele nicht mehr langfristig in Vereinen binden und engagieren. Die, die sich engagierten, täten dies überwiegend für ihre eigenen Kinder oder Enkelkinder. Schiedsrichter- und Funktionärsmangel oder das breite Zurückziehen von Mannschaften machten auch vor dem großen Handballkreis Minden-Lübbecke keinen Halt mehr. Die bevorstehende Handball-Weltmeisterschaft 2007 sei deshalb ein hervorragender Anlass, darüber nachzudenken, wo der Handball im Mühlenkreis stehe und wo man hinwolle. Dabei wolle und werde der Handballkreis in die Zukunft des Handballs investieren, in die Kinder und Jugendlichen. Koch kündigte an, den begonnenen Dialog fortsetzen zu wollen. Der Handballkreis setze dabei auf den konstruktiven wie kritischen Dialog mit seinen Vereinen, aber auch Partnern wie dem Kreissportbund, den Grundschulen, der Schulaufsicht, den Sportverwaltungen.

Artikel vom 16.11.2006