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»Unser Klassenraum
duftet jetzt so gut«

Eltern gestalten die Grundschule in Hembsen neu

Von Alexandra Rüther
Hembsen (WB). Eltern, Lehrer und vor allem die Schüler sollen sich wohlfühlen in der Grundschule Hembsen-Beller-Erkeln. Darauf läuft die langfristig angelegte Neugestaltung der Schule hinaus, die die Eltern in Zusammenarbeit mit dem neu konstituierten Förderverein kurzerhand selbst in die Hand genommen haben.

Einige Wochenenden waren die Mütter und Väter bereits damit beschäftigt, Wände neu zu verputzen und zu streichen, Fliesen zu legen oder Gardinen zu waschen. Reparaturarbeiten an der Bausubstanz der 1965 errichteten Schule waren zuvor von der Gemeinnützigen Bau- und Siedlungsgesellschaft (GBS) im Auftrag des Trägers, der Stadt Brakel, erledigt worden. Dabei ging es vor allem um die Beseitigung von Feuchtigkeitsschäden.
Anschließend gingen die Eltern ans Werk. Inzwischen erstrahlen ein Klassenraum, ein Nebenraum, Flur und der Religionsraum in neuem Glanz. Die Erstklässler sind voll des Lobes: »Die Klasse ist ganz toll geworden«, sagt Luca, und Janik findet, »dass der Raum duftet«. »Das Zimmer ist richtig verändert worden«, findet Magdalena die neue Farbe ganz toll. »Hier riecht es jetzt auch besser«, sagt Gina. Melanie findet es super, dass »so viele Väter mitgeholfen haben«. Und weil die Wände zwar neu gestrichen, aber recht kahl sind, sind die Kinder jetzt damit beschäftigt, großformatige Herbstbilder herzustellen, um ihren Klassenraum damit zu schmücken.
Klassenlehrerin Roswita Ross ist begeistert vom Engagement der Eltern, seien sie doch die wichtigsten Bundesgenossen und Partner auf dem Weg, eine kindgerechte Gestaltung der Schule zu entwickeln. Mit ihrer Hilfe werde die Schule geöffnet und auch die Lobby der Grundschulkinder gestärkt.
»Wir wollen, dass sich die Schüler, Eltern und Lehrer mit ihrer Schule identifizieren«, unterstreicht Uta Giefers, Erste Vorsitzende der Elternpflegschaft. Ihr Dank gilt allen Eltern der Erstklässler, die sich an der Renovierungsaktion beteiligt haben, den Unternehmen und Institutionen, die sie mit Geld- oder Sachspenden unterstützen sowie dem Vorsitzenden des Bezirkausschusses Hembsen, Johannes Krömeke, für seinen Einsatz in Sachsen Grundschule Hembsen.
Die Eltern haben sich auch für die Zukunft viel vorgenommen und zu diesem Zweck den Förderverein der Schule neu kostituiert. »Der Verein hatte sich 1998 gegründet, um eine Übermittagsbetreuung einzurichten. Die kam aber nicht zustande, so dass der Verein kurz vor der Auflösung stand«, berichtet Uta Giefers. »Die Elternpflegschaft hat sich dann eingeklinkt und beschlossen, mit Hilfe des Fördervereins künftige Projekte zu finanzieren.
So steht als nächstes die Neugestaltung und Betreuung der Schulbücherei mit einem integrierten Stilleraum an. »Wir wollen die Kinder für Bücher interessieren. Sie sollen es sich dort gemütlich machen und stöbern können.« Vor allem im Deutsch- und Sachkundeunterricht soll von der Bücherei Gebrauch gemacht werden.
Desweiteren wollen die Eltern die Aktion »Bewegte Pause« umsetzen. Jede Klasse soll eine Spielkiste erhalten und über Tischtennisschläger, Kegel, Springseile und mehr verfügen. Fußballtore auf dem Schulhof sind ebenfalls geplant.
Und noch etwas wollen die Eltern ihren Kindern vermitteln: dass man etwas verändern kann, wenn man sich einsetzt, dass es Mühe macht, aber auch ganz viel Spaß.

Artikel vom 17.11.2006