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Bewohner der Neubauten in der Straße »Neues Feld« treffen sich am Sonntag zur Beratung. Foto: Kathrin Weege

Unerwartete Gebühr
sorgt für viel Ärger

Isenstedter prüfen rechtliche Schritte gegen Makler

Isenstedt (KaWe). Die Grundstückseigentümer der Neubauten »Neues Feld« sind verärgert. 2004 zahlten sie die volle Erschließung ihrer Grundstücke - glaubten sie. Doch es kamen 2005 neue Rechnungen von den Stadtwerken, die Erschließungsgebühren von bis zu 1800 Euro für Trinkwasserleitungen einforderten.

Jetzt schlossen sich die Betroffenen zusammen und suchten im Rathaus das Gespräch mit Bürgermeister Heinrich Vieker und Bernd Fangmeyer, zuständig für Beitragsangelegenheiten der Stadtwerke AöR. Die Bürger hatten ihre elf Grundstücke über die GWG Immobilien und Bauträger GmbH Lübbecke erworben. In ihrem Kaufvertrag steht geschrieben: »Das Grundstück ist voll erschlossen.« Die Neubauten liegen aber an Privatwegen und nicht an einer öffentlichen Straße. »Die geleisteten Zahlungen beziehen sich auf den öffentlichen Grund, die Zuleitungen über die Privatwege zu den Häusern sind von den Stadtwerken in Rechnung gestellt worden.« Zunächst ärgerten sich die Anwohner über die Stadtwerke und gingen mit der Absicht ins Rathaus: »Wir holen uns das Geld von den Stadtwerken zurück.« »Mir war klar, dass wir diese Rechnungen an die Stadtwerke zahlen müssen. Ich vermutete schon, dass wir uns an Stefan Piewitt, geschäftsführender Gesellschafter der GWG wenden müssen«, sagte die betroffene Anwohnerin Anja Schneckener.
Auf Nachfrage der ESPELKAMPER ZEITUNG erklärte Piewitt: »Da das letzte der insgesamt zwölf Grundstücke noch immer nicht verkauft ist, ist auch die GWG von den Gebühren betroffen.« Er habe die Stadtwerke bereits im Mai auf die Forderungen angesprochen, ohne eine Reaktion zu erhalten. Er meinte, die Bewohner hätten sich nicht gewünscht, dass ihr Straßenstück ein Privatweg ist. Rechtlich seien die Forderungen der Stadtwerke sicher korrekt, aber nicht moralisch.
Fangmeyer erklärte, dass von Anfang an festgestanden habe, dass es sich bei den drei Wegen, an denen jeweils vier Häuser liegen, um private handele. Die Betroffenen prüfen jetzt rechtliche Schritte gegen Piewitt, da er sie ihrer Meinung nach auf die zusätzlichen Kosten hätte hinweisen müssen. Die Stadtwerke gewährten wegen der ungeklärten Sachlage Zahlungsaufschub von drei Monaten und Ratenzahlungen. »Losgetreten hat das Thema Svetlana Thiessen. Am Sonntag treffen wir uns um 10 Uhr bei Kevin Woolford, um über das weitere Vorgehen zu beraten«, erklärte Anja Schneckener.

Artikel vom 17.11.2006