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Rauch geschluckt für die Feuerwehr

Vier Jugendliche mimen Brandopfer bei der Jahresübung des Feuerwehrlöschzuges 2

Von Katrin Niehaus
Büttendorf (WB). Nico, Daniel, Jerome und Florian schluckten am Dienstagabend eine Menge Rauch. Sie ließen sich knapp eine Stunde lang kräftig einnebeln. Doch das taten die vier Jugendlichen gerne, denn sie waren die Protagonisten der Jahresübung des Feuerwehr-Löschzuges 2.

Und die fand dieses Mal in Büttendorf in der Halle der Firma Heidemann (früher Bushalle Lücking) an der Büttendorfer Straße/Im Dorfe statt. Neben Nico Kahre, Daniel Lücking, Jerome Garbenkamp und Florian Peraefke, die leblose Verletze mimten, gab es noch weitere 30 Hauptdarsteller - die freiwilligen Feuerwehrmänner der Löschgruppen Hüllhorst, Oberbauerschaft und Holsen.
Zugführer Uwe Stallmann und sein Stellvertreter Rolf Thie hatten die Übung geplant, von der bis um 19.06 Uhr keiner der anderen Akteure etwas wusste. Dann erfolgte die Alarmierung - »Brand, Industriegebiet Büttendorfer Straße, Fahrzeughalle, vermutlich vermisste Personen« -, und die Löschgruppen eilten zu ihren Gerätehäusern.
Die Oberbauerschafter waren die Ersten, die um 19.16 Uhr am Ort des Geschehens ankamen. Um 19.18 Uhr folgten die Hüllhorster und um 19.24 Uhr die Holsener. Drei Löschfahrzeuge, ein Einsatzleitwagen und ein Mannschaftstransportfahrzeug waren schließlich am Brandort.
Genau wie bei der außerplanmäßigen Übung am vergangenen Donnerstag in der Tischlerei Oermann in Oberbauerschaft stand auch diesmal die Menschenrettung und Brandbekämpfung im Vordergrund. Während ihre Kameraden draußen Wasser aus zwei Hydranten »herbeischafften«, wurden in der Halle vier Angriffstrupps à zwei Feuerwehrmänner unter Atemschutz in den Disconebel geschickt.
Kein leichtes Unterfangen für die Männer. Auch wenn bei dieser Übung keine wirkliche Explosionsgefahr bestand, das Terrain war unübersichtlich. Die verqualmte Halle samt kleiner Kfz-Werkstatt stand voller Fahrzeuge, und die verletzten Jugendlichen, die dort vor dem Brand an Rollern herumgeschraubt hatten, lagen weit verstreut. Florian war der Erste, der um 19.25 Uhr gerettet wurde. Sieben Minuten später folgte Jerome. Um 19.48 Uhr wurde Daniel mit dem Bergungstuch herausgetragen und um 19.52 Uhr Nico.
Zufrieden zeigte sich Einsatzleiter Rolf Thie mit dem Verlauf der Übung: »Die Zusammenarbeit zwischen den drei Löschgruppen hat noch besser geklappt als in der vergangenen Woche. Außerdem haben wir die Eintreffzeiten eingehalten.« Laut Richtlinie muss eine Gruppe (neun Einsatzkräfte) mindestens 15 Minuten nach der Alarmierung vor Ort sein. Und das hat bestens geklappt. Darüber freuten sich auch Hallenbesitzer Horst Lücking und Pächter Uwe Heidemann, die sich das Schauspiel nicht entgehen ließen.

Artikel vom 16.11.2006