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Täte macht seinen
Betrieb »geruchsfrei«

Unternehmen wird mit Biofilteranlage ausgerüstet

Von Rainer Grotjohann
und Sebastian Picht (Fotos)
Bünde-Bustedt (BZ). Produziert wird in der Thorsten Täte Holzbearbeitung GmbH am Standort Bustedt noch nicht. Aber schon laufen etwa 40 Bürger aus der Nachbarschaft Sturm gegen den Betrieb. Sie beklagten »unzumutbare Geruchsbelästigung«. Firmeninhaber Täte will jedoch alles tun und beträchtliche Summen investieren, um jeglichen Ärger zu vermeiden.

Im Frühjahr hatte Täte die seit vier Jahren leer stehenden Werkshallen der Firma Balda an der Straße Am Fichtenkamp übernommen. Dort will er die Produktion, die zur Zeit noch in Bruchmühlen und Ennigloh läuft, konzentrieren. Täte kaufte zwei Lackierstraßen, mit denen Möbeloberflächen beschichtet werden. Im August wurde der Probebetrieb aufgenommen, wenige Wochen danach begann der Ärger. Anlieger klagten über die Gerüche, einige fürchten sogar um ihre Gesundheit.
Befürchtungen, denen der Firmenchef und Betriebsleiter Cord Meyer zu Himmern gestern in einem Gespräch mit der BÜNDER ZEITUNG entgegentraten. »Wir blasen keine gesundheitsgefährdenden Stoffe durch den Schornstein«, hielt der Betriebsleiter fest und legte Unbedenklichkeitszertifikate der Lacklieferanten vor.
Beide bestreiten nicht, dass der Betrieb tatsächlich Gerüche freisetzt. Knackpunkt: Noch wird - zumindest teilweise - mit Nitro-Lacken gearbeitet. Die allein sind für die Geruchsbeeinträchtigungen verantwortlich. In der Erprobungsphase sind aber bereits wasserlösliche Lacke, die keinerlei relevante Emissionen mehr verursachen würden. So früh wie nur möglich wollen Täte und sein Unternehmen auf Nitro-Lacke ganz verzichten. Der Inhaber machte gestern deutlich: »Wir tun alles, um den Vorschriften gerecht zu werden. Filteranlagen werden optimiert, der Abzug wird auf mindestens 13 Meter erhöht. Durch den Druck treten die Gase erst auf 18 Meter Höhe aus.« Damit nicht genug: An die 200 000 Euro werden in eine Biofilteranlage investiert, die lösliche Stoffe zersetzt und auffängt. »Diese zusätzliche Maßnahme ist nicht mehr notwendig, wenn nur noch wasserlösliche Lacke verwendet werden. Trotzdem geben wir dieses Geld aus«, hielt Torsten Täte fest.

Artikel vom 16.11.2006