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Umweltpreis geht an Heiko Voß und Life House

Umwelt-Engagement wird mit 1000 Euro belohnt

Von Dieter Wehbrink
Stemwede (WB). Die Entscheidung zur Vergabe des RWE-Klimaschutzpreises 2006 in Stemwede erfolgte einmütig. Der Bau-, Planungs- und Umweltausschuss entschied, dass der mit 1000 Euro dotierte Preis je zur Hälfte an Heiko Voß, Levern, und an das Life House in Wehdem geht.

Voß erhält den Klimaschutzpreis für sein Strohballenhaus im Leverner Drosselweg. Diese ungewöhnliche Bauweise ermöglicht es, beim Energiebedarf des Gebäudes den »Passivhausstandard« einzuhalten. Das für zwei Personen geplante und etwa 100 Quadratmeter große Haus erhielt zunächst ein Grundgerüst in Ständerbauweise. Als Dämmmaterial dienten dann ganz normale, quaderförmige Strohballen aus heimischem Anbau, die lediglich mit höherem Druck gepresst wurden. Außen mit Lehm verputzt und mit Insekten abwehrender sowie umweltfreundlicher Farbe gestrichen, deutet nichts mehr auf die ungewöhnliche »Füllung« hin.
Und auch der Innenausbau erlaubt die Verarbeitung aller gängigen Materialien und bietet die gleiche Vielfalt wie bei herkömmlicher Bauweise. Eine konventionelle Heizungsanlage ist nicht vorhanden. Ein kleiner Kaminofen mit nur durchschnittlich fünf Kilowatt Heizleistung im Wohnzimmer ist die einzig benötigte Wärmequelle in diesem Passivhaus. Eine Solaranlage erwärmt das Gebrauchswasser - auch im Winter an trüben Tagen noch bis zu 25 Grad. »In meinem Haus sind keine aufwändigen technischen Lösungen wie in anderen Passivhäusern nötig sind«, sagt Voß. Unter 40 Kilowattstunden Energie pro Quadratmeter und Jahr sorgen für extrem niedrige Heizkosten. Wer sich über das Haus informieren möchte, kann mit Heiko Voß, Tel. 0 57 45/30 08 38, Kontakt aufnehmen.
Das Life House hat das Projekt »Stemweder Naturforscher« ins Leben gerufen. Dabei kümmern sich Kinder um die Natur vor Ort und werden in ihrem Lebensraum aktiv. Erst vor kurzem pflanzten sie in Westrup Bäume.
Weitere Mitbewerber um den Klimaschutzpreis waren die Firma Tielbürger in Oppenwehe und die Wehdemer Biogas GmbH. Tielbürger hat die Lackieranlage seines Betriebes erneuert und erreicht durch neue Technik, dass neben einer Qualitätsverbesserung und Erhöhung der Prozesssicherheit auch Lösemittel-Emissionen und Feinstaub als Luft verunreinigende Stoffe erheblich reduziert werden. Die Biogas-Anlage in Wehdem, errichtet von den Familien Schlechte, Angelbeck und Schnier, liefert Strom von 500 kW.

Artikel vom 16.11.2006