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Nur »Theater ums Theater«: Es reicht

FDP fordert Handeln statt Taktieren

Paderborn (WV). Ein unendliches »Theater ums Theater« beklagt der FDP-Fraktionsvorsitzende im Paderborner Rat, Dr. Günter Lobin, in einer Stellungnahme.

Kritisch merkt Lobin an, dass inzwischen Alternativ-Standorte für die Kammerspiele gehandelt werden. »Einige Kommunalpolitiker scheinen auf ihre hellseherischen Fähigkeiten zu bauen«, orakelt er und rät dazu, den 30. November abzuwarten, »denn bis zu diesem Termin muss der Bauherr Volksbank Klarheit geschaffen haben, ob das Theater nach der bisherigen Konzeption errichtet werden kann«. Die Bürokraten in Brüssel, vorgewarnt durch eilfertige Profilsuchende, täten ihr übriges, um dem Bauvorhaben kräftig gegen die Schienbeine zu treten. »Vielleicht gibt es ja noch einen kreativen Eurokraten, der den gordischen Knoten durchschlägt und vor lauter Paragrafen auch noch die Wirklichkeit vor Augen hat.«
In der Hoffnung auf deren Uneinsichtigkeit werde aber vor Ort schon um den neuen Standort kräftig gewürfelt. Florianstaße und Haxthausenhof seien im Gespräch, aber auch der zweite Bauabschnitt an der Paderhalle und der Abdinghof.
»Die Zeit rinnt, es sind schon mehr als fünf Jahre ins Land gegangen,« mahnt der Freidemokrat zur Entscheidung. »Wir spielen virtuelles Theater«. Vielleicht sei dies der neue progressive demokratische Weg einer (Noch-) Kulturnation? »Oder ist es schon die Bankrotterklärung vernünftigen Handelns in unserer Gesellschaft?,« fragt Lobin.
Lustig sei die Sache schon lange nicht mehr! »Ob Komödie oder Tragödie werden wir bald wissen.« Paderborn brauche ein Theater! Nicht nur, um dieses Stück über das »Theater um das Theater« aufzuführen, damit man allen die Augen öffnen könne, wie »fortschrittlich« man sei, wenn es um die Bewältigung von Lösungen für eine attraktive Zukunft Paderborns gehe.
Lobin: »Vielleicht hilft ja der Gang des Bauherrn nach Canossa, nämlich Brüssel, dem geplanten Standort eine Chance zu geben - die geballte Faust in der Tasche«.
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, so Lobin weiter: »Alles wäre nicht notwendig gewesen, wenn man vor Jahren dem FDP-Vorschlag gefolgt wäre, das neue Theater am Liboriberg (ehemaliges Capitol-Kino) zu bauen. Dann gäbe es schon lange wieder Theater im statt um das Theater.«

Artikel vom 16.11.2006