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Jüdische Musik und Klassiker der Opernliteratur

Mehr als 100 Zuhörer vom Konzert begeistert - Unterstützung durch Zentralrat der Juden

Herford (tm). »Tradition und...«: Diesen vielsagenden Titel trug ein Konzert am Sonntagabend im NWD-Studio. Kantor Isaac Sheffer, der Sänger und Schauspieler Mark Aizikovitch und Band boten neben traditioneller jüdischer Musik auch Standards der Opernliteratur.

Die Jüdische Kultusgemeinde Herford-Detmold und das Kuratorium »Erinnern Forschen Gedenken« hatten zum ersten Mal ein Konzert mit jüdischen Musikern in Herford organisieren können. Möglich machte dies die Unterstützung durch den Zentralrat der Juden in Deutschland.
Nach einleitenden Worten durch Harry Rothe, den Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde, und die Kuratoriumsvorsitzende Jutta Heckmanns betraten die sechs Musiker fröhlich singend mit dem »Gläsele Wein« auf den Lippen die Bühne. Dann führte Isaac Sheffer, seit 2001 Kantor in der Synagoge Berlin-Charlottenburg und ausgebildeter Tenor, mit großartigen liturgischen Festgesängen in den jüdischen Feiertagszyklus ein. Auf der Orgel begleitete ihn dabei Regina Yantian, die in Sheffers Synagoge Organistin und Chorleiterin ist.
Mark Aizikovitch, hierzulande bekannt geworden durch Theater-, Film- und Fernsehproduktionen wie »Tewje, der Milchmann« und »Hiob«, ergänzte die großen Kirchenwerke um volkstümliche Weisen, die im jüdischen Familienkreis gern gesungen werden. Unterstützt von Gitarrist Nikolai Yavir, Violinist Alex Babenko und Seva Gerzwolf am Flügel, sorgte er für gute Stimmung und bot dabei ein musikalisches Erlebnis auf hohem Niveau.
Das »Und« im zweiten Teil des Konzertes entpuppte sich als bunte Mischung aus italienischen Opern- und Operettenarien und russisch- und hebräischsprachigen Liedern, die dem Abend über die jüdische Musik hinaus Internationalität verliehen und bei den mehr als 100 Gästen ausgezeichnet ankamen.

Artikel vom 16.11.2006