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Ein nachdenklicher Oberst blickt auf 2007

Dr. Andreas Jolmes schwört die Paderborner Schützen auf verantwortungsvolle Wahlen ein

Paderborn (WV). »Bürgerlich und mittendrin« - so lautet das Motto des Paderborner-Bürger-Schützenvereins (PBSV) für das kommende Jahr. Das neue Leitmotiv solle deutlich machen, so Oberst Dr. Andreas Jolmes anlässlich der jüngsten Sitzung des Gesamt-Bataillonsvorstandes, dass »bürgerliche Lebensart und bürgerliche Lebensformen für uns Schützen wichtig und werthaltig sind«.

Bürgerschaftliches Engagement als echte Herausforderung und Aufgabe, so möge das neue Jahresmotto des PBSV verstanden werden, betonte der Oberst. »Wir Schützen wollen uns mit unserem sozialen Kapital innerhalb und außerhalb unseres Vereins und damit in unserer Heimatstadt einbringen und engagieren. Ich ermutige deshalb zu mehr Selbstverantwortung.«
Mit der Vorschau auf das kommende Jahr, in dem der PBSV das 150. Schützenfest in der Vereinsgeschichte feiert, verband Jolmes einen Rückblick auf die zahlreichen Highlights des Jubiläumsjahres 2006, die seiner Meinung nach noch lange nachwirken und in guter Erinnerung bleiben werden. Krönender Abschluss sei das große Festival der Marschmusik mit rund 400 Musikern und über 2500 begeisterten Besuchern gewesen. Allen, die an der Planung, Gestaltung und Ausführung der vielfältigen Jubiläumsveranstaltungen im Laufe des Jahres maßgeblich mitgewirkt haben, galt sein besonderer Dank.
Im März 2007 stehen Kompanie- und Bataillonswahlen an, entscheidende Neuwahlen, wie der Schützenoberst bemerkte. Fest stehe bereits, dass zwei der fünf Hauptleute (Heiner Kaiser, Western, und Josef Antpöhler, Heide) und weitere Offiziere sich nicht erneut zur Wahl stellen werden. Von Spekulationen in diesem Zusammenhang halte er wenig, vielmehr wünsche er sich einen fairen Dialog ohne jede Tabus. Dr. Andreas Jolmes: »Für mich zählt hier ein ganz entscheidender Aspekt und dieser heißt: Verantwortung!«
Selbstverständlich sei man in der Vereinsführung grundsätzlich dankbar dafür, wenn selbstbewusste Männer bereit seien, im PBSV Verantwortung zu übernehmen. Doch Selbstbewusstsein allein reiche nicht, denn jeder Kandidat müsse sich - nach Klärung im persönlichen Umfeld (Familie, Beruf u.a.) - die selbstkritische Frage stellen: »Ist es richtig, dass ich mich überhaupt zur Wahl stelle?« Oder: »Bin ich eigentlich der Richtige für diese Position?« Es dürfe nämlich nicht nur um die Schärpe oder die Insignien hoher und höchster Chargen gehen, fügte Jolmes hinzu. Wörtlich sagte der Oberst: »Wir brauchen Schützenbrüder, die sich zur Wahl stellen, weil sie Verantwortung übernehmen wollen und sich bereits im Vorfeld völlig klar darüber geworden sind, dass sie dies auch können.«
Der Schützenoberst schloss mit der Bitte, an die bevorstehenden Wahlen verantwortungsbewusst heranzugehen. Um dies zu bewirken, sollten alle Beteiligten bereit sein, offen miteinander umzugehen und offen und ohne persönliche Verletzungen die Meinung zu äußern. Andreas Jolmes: »Dies, liebe Schützenbrüder, ist das, was ich für echte Schützenbrüderlichkeit halte.«
In der Bataillonsführung wird es übrigens keine personellen Veränderungen geben. Oberst Dr. Andreas Jolmes, Oberstleutnant Matthias Stute und Rendant Willy Steffens haben bereits im Umfeld des diesjährigen Schützenfestes erklärt, weiter zu machen.
Zentrales Thema der Bataillonssitzung war die Einbringung des Etats für das Haushaltsjahr 2007 durch Rendant Willy Steffens. Nachdem der Haushalt in diesem Jahr im Wesentlichen durch die Ausgaben für die Jubiläumsfeierlichkeiten geprägt war, konnte er für das kommende Jahr in etwa ausgeglichen aufgestellt werden (Volumen: 169 000 Euro). Dementsprechend gering stellen sich auch die finanziellen Belastungen für die fünf Kompanien dar.
Über die Jugendarbeit sowohl auf Bataillons- als auch auf Kompanieebene berichtete Jungschützenmeister Christian Nolden; neben der Pflege und dem Ausbau bestehender Veranstaltungen sei eine Reihe neuer Ideen umgesetzt worden. »Eine intakte Jugendarbeit«, freute sich Oberst Dr. Jolmes und lobte das vielseitige Engagement des Nachwuchses.

Artikel vom 15.11.2006