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Eine Last ist abgefallen

Handball-Oberliga: Hahlen schlägt TuS 97 mit 31:29


Bielefeld (WB/jm). »Endlich haben wir es geschafft. Eine Last ist von unseren Schultern gefallen,« kommentierte Frank Brennecke locker flockig die verdiente 29:31 (15:16)-Niederlage des TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck beim TSV Hahlen. Der Vorschlag des Sportlichen Leiters, anschließend in den Ringlokschuppen zu gehen (»Besondere Sachen müssen gefeiert werden«), fand keine Gegenliebe. Am Samstagabend endete eine lange Serie: Erstmals seit dem 13. März 2005 beendete der Spitzenreiter der Handball-Oberliga ein Meisterschaftsspiel wieder als zweiter Sieger. Als »normal« und »richtig« wertete Brennecke das Endergebnis gegen den aufopferungsvoll kämpfenden Mitaufsteiger Hahlen, dessen Trainer »Zornie« Böker nach diesem Prestigesieg Freudentränen in den Augen hatte.
»Es war abzusehen, dass sowas mal passieren musste. Wir konnten seit Wochen nicht in voller Besetzung trainieren. Das macht sich auf Dauer bemerkbar und wird auch nicht das letzte Mal gewesen sein,« erklärte Brennecke. Zudem hätten lediglich drei Bielefelder Spieler Normalform erreicht. »Wenn uns das so gebündelt trifft, haben auch wir keine Chance.«
Angeführt von Kai Bierbaum und Hendrik Thielking, lag der OWL-Nachbar immer in Führung. Das 8:13 (22.) egalisierten Husemann, Bruelheide, Schlüter und Vogelsang binnen vier Minuten, und auch nach dem 15:19 (32.) oder 24:30 schien noch nicht alles verloren. Denn nun erhielt Sebastian Kopschek »Schießbefehl.» Bis 15 Sekunden vor Schluss verkürzten die Jürmker auf 29:30. Frank Brennecke: »Uns fehlte die Qualität, um zurück ins Spiel zu kommen. Wir haben nie zu unserem Rhythmus gefunden. Hätten wir noch einen Punkt mitgenommen, das wäre nicht fair gewesen.«
Es bleibt abzuwarten, wie die Spieler die erste Niederlage seit 20 Monaten mental verdauen. »Vielleicht tut die uns ja sogar gut«. Die Marschroute für das Heimspiel am Samstag gegen Riemke: »Wer hingefallen ist, muss wenigstens sofort wieder aufstehen.« Brennecke bekennt, dass er nicht sonderlich traurig über den Rückschlag ist. »Es ist wirklich ein dicker Brocken runtergefallen. Ich hoffe nicht, dass uns das umwirft. Wir sind in der Liga angekommen und werden jetzt hoffentlich endlich als normale Mannschaft behandelt.«
TuS 97: Lehmeier/Tiemann - Bruelheide (8/1), Husemann (5), Kopschek (5), Schlüter (4), Vogelsang (2), Grothaus (1), Lewerenz (1), A. Vollmer (1), M. Volmer (1), Boekstiegel (1), Duderstadt, Niehaus.
Spielfilm: 3:1, 4:2, 5:5 (10.), 8:5, 13:8 (22.), 13:13 (26.), 16:15 (30.), 19:15 (32.), 30:24, 30:29, 31:29 (60.).

Artikel vom 13.11.2006