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»Post ist hier fehl am Platz«

Verkehrschaos: Viele Bürger ärgern sich über Park-Probleme

Von Judith Frerick
Harsewinkel (WB). Wenn ein Thema derzeit in aller Munde ist, dann ist das die katastrophale Parksituation vor der neuen Post-Agentur. Das WESTFALEN-BLATT fühlte den Bürgern und der Verwaltung diesbezüglich auf den Zahn.

Parken in zweiter oder dritter Reihe und nach Wild-West-Manier, Autos mit laufendem Motor - das sind die »Aufreger« in diesen Tagen. Viele Bürger sind erbost. Und auch der Geschäftsführer des Harsewinkeler Verkehrsvereins, Reinhold Everding, meldet sich zu Wort: »Der Verkehrsverein hat eine Umfrage unter den Mitgliedern durchgeführt. Demnach müssen die Pömpel weg. Bevorzugt wird eine Einbahnstraßenlösung marktauswärts. Seit über zehn Jahren ist dieser Bereich dicht, die Öffnung wäre eine Lösung. Andererseits muss man auch die Sicht der Anlieger berücksichtigen, die natürlich gegen eine Öffnung sind«. Everdings Lösung: »Die Post ist hier fehl am Platz, man müsste sie verlagern - etwa zum alten Aldi, zu Denzer oder zum alten Standort. Dort gibt es keine Park-Probleme«.
»Hier ist ständig alles besetzt«, ärgert sich auch Jeanette Felicitas Kerstan, die das JFK-Brillengeschäft gegenüber führt. Seitdem die Post am neuen Standort sei, gebe es zwar auch mehr Laufkundschaft, dafür aber auch ein »heilloses Durcheinander«. Sie wird deutlicher: »Die Laternenparker, die sich kreuz und quer hinstellen, nerven«. Veronika Unger findet die Situation mit den Wildparkern »einfach nur unbefriedigend«.
Die Harsewinkelerin Claudia Beckmann hat kein Problem mit dem Parken. »Ich bin Anliegerin hier und sehe das Problem nicht. Man kann das Auto auch in einiger Entfernung abstellen und dann die paar Meter bis zur Post laufen. Die Pömpel sollten auf jeden Fall bleiben - schon den Kindern zuliebe«, sagt Claudia Beckmann, die selbst Mutter ist. Den zentralen Standort der Post findet Sören Westphalen gut. Allerdings räumt der Harsewinkeler ein: »Das knubbelt sich hier gewaltig. Ich bin hier auch schon zugeparkt worden, so dass ich mit dem Wagen gar nicht mehr raus kam«.
Davon kann der städtische Ordnungshüter Volker Stertkamp ein Liedchen singen: »Seitdem die Post am neuen Standort ist, laufen bei mir die Telefonleitungen heiß. Wir sind täglich vor Ort, um Beschwerden aus der Bevölkerung nachzugehen. Viele Harsewinkeler meinen, dass die Post am völlig falschen Ort ist. Die Leute und vor allem die Geschäftsleute sind unzufrieden. Man hätte sich im Vorfeld Gedanken über die Park-Situation machen sollen«. Absolutes Verkehrschaos herrsche vor allem ab 15 Uhr. Von der Lösung, die Pömpel zu öffnen, hält Stertkamp aber nichts: »Falls der Durchgangsverkehr kommen sollte, laufen die Anwohner Amok«.

Artikel vom 11.11.2006