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Schwingungen helfen Kranken

Elke Geisenhanslüke (28) arbeitet mit ihrer Stute Daliah als Hippotherapeutin

Gütersloh-Spexard (fb). Dass Pferd und Mensch eine ganz besondere Beziehung verbindet, ist schon seit mehr als 1000 Jahren bekannt. Dass die zehnjährige Stute Daliah mit der Hippotherapie kranken Menschen hilft, ist noch sehr neu.

Der Begriff der Hippotherapie leitet sich von den griechischen Wörtern für »Pferd« (hippos) und »Behandlung« (therapia) ab. Daliahs Besitzerin Elke Geisenhanslüke hat 2004 ihre Ausbildung beim deutschen Kuratorium für therapeutisches Reiten zur Hippotherapeutin begonnen und kürzlich erfolgreich abgeschlossen. Jetzt möchte die 28-jährige Spexarderin mit der Stute ihren Patienten so weit wie möglich helfen.
Hippotherapie ist der rein medizinische Einsatz des Pferdes im Sinne einer Ergänzung der Physiotherapie auf neurophysiologischer Grundlage. Es handelt sich hierbei um eine krankengymnastische Einzelbehandlungs-Maßnahme, die in ein physio-therapeutisches Gesamtbehandlungskonzept eingebunden sein sollte. Die Spexarder Therapeutin nutzt das dreidimensionale Schwingungsverhalten des Pferdes, das auf den Patienten einwirkt. Das Pferd überträgt 90 bis 110 Schwingungsimpulse pro Minute auf den Rumpf des Patienten, was fast identisch mit normalen Bewegungen eines durchschnittlichen Erwachsenen ist.
Elke Geisenhanslüke behandelt hiermit unterschiedliche Krankheitsbilder, vorwiegend jedoch neurologische Störungen bei Kindern und Erwachsenen. Hier beträgt die durchschnittliche Behandlungsdauer je nach Belastbarkeit der Patienten etwa 20 Minuten. Die staatlich anerkannte Physiotherapeutin, Bobath-Kindertherapeutin und seit Oktober auch Hippotherapeutin hat ihre Stute speziell in der Langzügelarbeit ausgebildet.
Da die Therapie sehr viel Aufmerksamkeit der Therapeutin erfordert, hat sich Elke Geisenhanslüke eine kompetente Hilfe als Pferdeführerin geholt: Die 21-jährige Carina Kirchhoff hat ihre Ausbildung in der Werkstatt für behinderte Menschen als Heilerziehungspflegerin absolviert und großes Interesse an Pferden und der Hippotherapie. Ihre ersten Hippotherapeutischen Einsätze hatte sie jetzt mit dem kleinen Cedric Greweling. Der ist froh, dass er mit seiner Mutter jetzt nicht immer einmal die Woche mehr als 50 Kilometer zwischen Oerlinghausen und Gütersloh pendeln muss. Denn jetzt bietet Elke Geisenhanslüke diese Therapie auch bei sich zu Hause an der Bruder-Konrad-Straße 99 an.
Für den zweieinhalb Jahre alten Jungen ist die Therapie sehr wichtig. Cedric leidet an einer seltenen Krankheit, dem Smith-Magenis-Syndrom. Mutter und Sohn hoffen ganz fest, dass Elke Geisenhanslüke und ihre Stute dem kleinen Jungen helfen können. Weitere Informationen gibt es auch im Internet unter www.physio-hippotherapie.de sowie telefonisch bei Elke Geisenhanslüke unter 0 52 41 / 49 1 34.

Artikel vom 10.11.2006