10.11.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Ein geniales
Werk erklingt

Konzert mit Mozart-Requiem

Verl-Kaunitz (WB). Als krönender Abschluss des Mozart-Jahrs zum 250. Geburtstag des berühmten Meisters der Wiener Klassik erklingt beim »Verler Winter« sein 1791 komponiertes »Requiem d-Moll«. Dieses Werk gelte unumstritten als künstlerischer Gipfel in Mozarts Gesamtschaffen, so Dirigent Knut Peters.

Das Konzert, gestaltet von den großen Gymnasialchören »Verler Vier Jahreszeiten« und Schloß Holte-Stukenbrock, dem Gesangverein »Hoffnung« Wiedenbrück und dem groß besetzten Symphonieorchester »Verler Vier Jahreszeiten«, beginnt am Sonntag, 3. Dezember, um 19.30 Uhr in der Kaunitzer Marienkirche. Karten sind bereits jetzt in der Buchhandlung »Pegasus« (Verl), bei Elektro Schulmeister (Kaunitz), in der Buchhandlung Strathmann (Schloß Holte), in der »MusiKiste« (Gütersloh) und in der Buchhandlung Rulf (Wiedenbrück) erhältlich.
Das »Requiem d-Moll« wirkt keineswegs düster oder angesichts der textlichen Thematik bedrückend, sondern lebt von in der musikalischen Gestaltung deutlich zu spürenden religiösen Hoffnungen. Unvergleichlich kunstvoll in der Satztechnik und zugleich geprägt von genialen melodischen Einfällen ist etwa die »Kyrie«-Doppelfuge, in der Mozart zum Beispiel die barocke Polyphonie eines Georg Friedrich Händel noch zu steigern vermag. In der Expressivität und Dramatik auf romantische »Requiem«-Vertonungen vorausweisend ist hingegen die Darstellung des im »Dies irae« beschworenen Tags des Jüngsten Gerichts. Besonders bewegend sind ferner die den dramatischen Partien charakterlich entgegengesetzten zarten und lyrischen Melodien in den solistischen Abschnitten oder auch im weltberühmten »Lacrimosa«-Klagegesang des Chores.
Als Solisten wurden vier hochkarätige Sänger verpflichtet: die in Verl seit Jahren hochgeschätzte Sopranistin Kerstin Maria Wüller, die hervorragende Altistin Dshamilja Kaiser, der Tenor Luca Martin, der in Kaunitz schon häufig mit seinem warmen und unverwechselbar strahlenden tenoralen Timbre begeisterte, sowie Lars Woldt, der den »Verler Vier Jahreszeiten« treu verbunden bleibt, obwohl er seit einigen Jahren an beiden Opernhäusern in Wien Karriere macht.
Dem »Requiem« vorangestellt wird die berühmte »Symphonie Nr. 8 h-Moll«, »Die Unvollendete« von Franz Schubert. Diese ergreifende Komposition der Romantik ist zwar einerseits von Elementen innerer Tragik, der Wehmut und der Sehnsucht sowie von einem zum Teil schmerzvollen Gestus in der Motivik durchsetzt, vermag es aber andererseits durch die geradezu zeitlose Schönheit ihrer ungemein populären Hauptmelodien, den Zuhörer zutiefst zu berühren und in eine beseligend-freudige Stimmung zu versetzen.

Artikel vom 10.11.2006