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Notlösung ist der ideale Lückenschluss

Bald zu Fuß oder per Rad sicher nach Kaunitz

Verl (köh). Das Rad-Gehwege-Netz im Verler Gemeindegebiet wächst stetig weiter. Noch in diesem Jahr fällt der Startschuss für den Lückenschluss an der Neuenkirchener Straße (L 867), wie Marc Hasenclever vom Landesbetrieb Straßen NRW in Bielefeld auf Anfrage mitteilte.

Etwa 1000 Meter wird das Reststück von der Schulstraße bis zur Delbrücker Straße (L 751) lang sein, das Kaunitz und Österwiehe für Fußgänger und Radfahrer sicher erreichbar machen soll. Im Frühjahr des kommenden Jahres soll die Maßnahme abgeschlossen sein. Bei der Planung stießen Gemeinde und Straßenbehörde zunächst auf eine scheinbar unüberwindbare Hürde: Der Lückenschluss der Radwege sowohl an der Delbrücker Straße wie auch an der Neuenkirchener Straße bis zu ihrer gemeinsamen Einmündung an der Fürstenstraße scheiterte an dem Nein der Eigentümer. Bei der Suche nach einem Ausweg habe Baudezernent Franz Berenbrinker schließlich sogar noch eine viel bessere Möglichkeit gefunden, freute sich Marc Hasenclever. Jenseits des Fasanenwegs an der Delbrücker Straße führt eine Wegeparzelle der Gemeinde zwischen einer Firmenhalle und drei Häusern hindurch zur Neuenkirchener Straße. Ein kurzes Stück ist als Stichstraße ausgebaut. Das restliche Stück, etwa 100 Meter, ist unter einem kleinen Wäldchen verschwunden. Dieser Parzellenabschnitt soll nun für den Lückenschluss genutzt und ausgebaut werden.
Da jenseits der Delbrücker Straße ebenfalls keine Fortführung des Radweges möglich ist, müssen Radfahrer und Fußgänger ab Fasanenweg den Erlenweg nutzen, um nach Kaunitz zu kommen. »Das ist eigentlich sehr gut, vor allem für den Schulweg«, meint Marc Hasenclever, »so entsteht ein sicherer Weg bis zur Ortsmitte«. Der Erlenweg ist zugleich auch Teil des Radwanderweges 47.
Einziger Wermutstropfen in der Freude über den Ausweg aus der Sackgasse: Verl wird wohl auf den Kosten für den Ausbau des Stichwegs sitzen bleiben. »Das ist Sache der Gemeinde«, erklärte Hasenclever. Den übrigen Ausbau muss zwar das Land tragen, aber ohne die Finanzkraft der Gemeinde Verl bliebe der Rad-/Gehweg wie so viele andere auch nur ein Traum. Die Gemeinde finanziert nämlich wieder mal vor und kann erst in fünf Jahren mit dem Beginn der Rückzahlung in Raten rechnen. Wie teuer die Maßnahme wird, konnte Hasenclever noch nicht sagen. Insgesamt hat Landesstraßen NRW in den vergangenen zwei Jahren 5,8 Kilometer Radwege geplant und umgesetzt. Dafür hat die Gemeinde Verl 1,11 Millionen Euro vorgestreckt. »Verl tut was für seine Bürger und ist mit einem ordentlichen Rad-Gehwege-Netz ausgestattet«, lobt Sven Johanning, Sprecher der Bielefelder Behörde.

Artikel vom 10.11.2006