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Politik will unbedingt alle
vier Grundschulen erhalten

Schließung wegen Schülerrückganges möglich

Rahden (bös). Auch Rahden bleibt vom Rückgang der Schülerzahlen nicht verschont. Besonders die Grundschulen werden die Auswirkungen in den nächsten Jahren spüren. Das war auch Thema im Schulausschuss am Dienstag.

»Zwar ist die Lage gegenwärtig noch nicht dramatisch, aber schon 2009 sehe ich Probleme in Pr. Ströhen. Vermutlich werden dort nur elf Kinder statt der vom Gesetz geforderten 15 angemeldet werden«, betonte Hauptamtsleiter Werner Thielemann.
Grundsätzlich fordert der Gesetzgeber bei der Einrichtung neuer Grundschulen die Zweizügigkeit. Bereits bestehende Einrichtungen können einzügig weitergeführt werden. Dabei sollen sie mit anderen Grundschulen einen Verbund bilden, und können dann als Teilstandort bleiben. Wenn nötig, müssen zwei Klassen zusammengelegt werden.
Anhand der vorliegenden Fortschreibung der Schülerzahlen sieht Thielemann in Zukunft die Grundschule Rahden dreizügig, die Grundschulen Varl, Tonnenheide/Wehe und Pr. Ströhen nur noch einzügig. Angesichts dieser Entwicklung mahnten alle Fraktionen, sich über drohende Schulschließungen Gedanken zu machen. Denn, das betonten Ausschuss und Verwaltung: »Erklärtes Ziel der Politik ist, alle Standorte zu erhalten.«
Schon jetzt sei es daher ratsam, Pläne zu erarbeiten und mit der Bezirksregierung Gespräche zu führen. Denn der Gesetzgeber lege auch fest, dass die kleine Schule bestehen bleiben könne, wenn für die Kinder der Weg zu einer anderen Grundschule unzumutbar sei. Und dieses Argument führen die Pr. Ströher ins Feld. Jeden Tag zweimal zehn Kilometer Fahrt zur Schule erscheine nicht tragbar.
Thielemann geht allerdings davon aus, dass die Bezirksregierung die Schulleiterstelle in Pr. Ströhen, die zum Februar 2007 vakant wird, auch wegen der niedrigen Schülerzahlen nicht sofort ausschreiben, sondern kommissarisch besetzen wird. Fazit der Beratung war, dass gemeinsam mit der Bezirksregierung Wege gesucht werden sollen, um alle vier Schulstandorte zu retten.
Am Rande der Beratung wies Thielemann darauf hin, dass aus Rahden pro Jahr acht bis zehn Kinder zur Bekenntnisschule in Oppendorf wechseln. Einen weiteren Unsicherheitsfaktor sprach Wolfgang Hesse an. »Die Schulbezirksgrenzen fallen in nächster Zukunft und Eltern haben für ihre Kinder freie Schulwahl. Auch das könnte sich auf die Größen der Einrichtungen auswirken.«
Auch die weiterführenden Schulen bleiben vom Rückgang der Schülerzahlen nicht verschont, sind aber nicht im Bestand gefährdet.
Positiv bewertete Thielemann, dass fast alle Rahdener Grundschüler in Rahden bleiben. Auch die Niedersachsen melden weiter ihre Kinder an und Stemweder Grundschüler wechseln in großer Zahl ans Rahdener Gymnasium.

Artikel vom 10.11.2006