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Sterbebegleitung nach
intensiver Vorbereitung

Hospizbewegung informierte Arbeitskreis Pflegeberatung

Von Stefan Wolff
Hiddenhausen-Lippinghausen (HK). »Das Sterben ist ein schwieriges Thema, oft im Leben verdrängt, tritt es dann doch einmal ein«, stellte am Mittwochnachmittag Liane Brosius fest.

Um so mehr erfreute es die Leiterin des Sozialamtes der Gemeinde Hiddenhausen, dass so viele Mitglieder des Arbeitskreises Pflegeberatung in den Sitzungssaal des Rathauses gekommen waren, um den Ausführungen von Ruthild Thöne und Irmintraud Westmüller über die Begleitung sterbender Menschen durch die Mitglieder der Hospizbewegung Herford zuzuhören.
Derzeit sind es zehn ehrenamtliche Mitarbeiter, die die Sterbenden in Krankenhäusern, in Heimen oder zuhause besuchen und ihnen etwas von ihrer Zeit geben. »Die Hospizbewegung ist überkonfessionell, aber mit christlichen Wurzeln. Die aktive Sterbehilfe lehnen wir ab«, beschrieb Irmintraud Westmüller die Grundsätze der Bewegung. In der Begegnung mit den Sterbenden orientieren sie sich an den Wünschen dieser Menschen. »Ihr größter Wunsch ist es, menschenwürdig bis zum Tod zu leben. Sie möchten zuhause sterben und dabei nicht alleine sein. Vielfach haben sie auch den Wunsch, geliebt zu werden.« Schließlich helfen ihnen die Mitarbeiter der Hospizbewegung bei der Regelung des Letzten Willens und oft auch in spirituellen Belangen. Dabei stehen immer die Wünsche, Bedürfnisse und Vorstellungen des Sterbenden im Vordergrund, eigene Meinungen und Ansichten behalten die Hospiz-Mitglieder für sich. Doch auch der trauernden Angehörigen und Freunde nehmen sie sich an und bieten ihnen Unterstützung und Hilfe.
Der Hospiz-Arbeit geht die Teilnahme an einem Befähigungskursus und einer anschließenden Probezeit voraus. Wichtig für die Bewältigung ihrer Erfahrungen sind die Aussprachen, zu denen sich die Mitglieder der Hospizbewegung regelmäßig treffen. »Wir brauchen viel Mut, um in der Hospizbewegung mitzuarbeiten, müssen aber nicht alles wissen oder können«, so Westmüller. Weitere Informationen zur Arbeit der Hospizbewegung finden Interessierte im Internet:
www.hospiz-herford.de

Artikel vom 10.11.2006