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Lamar Hurd

Tim Blacks langer Weg zurück

Von Elmar Neumann
Paderborn (WV). Tim Black hat einen frustrierenden Saisonauftakt hinter sich. Sechs Wochen lang war der nur 178 Zentimeter große Pointguard der Paderborn Baskets verletzungsbedingt zum Zuschauen verurteilt. Erst mit dem Gastspiel bei Meister RheinEnergie Köln kehrte der Kapitän an Bord zurück.

Beim achten Auftritt des Aufsteigers konnte aber auch der wieder genesene Topscorer die fünfte Saisonniederlage und die vierte in Folge nicht verhindern. Der einst lädierte Oberschenkel schmerzte zwar nicht mehr, doch Tim Black ist noch lange nicht der alte. Das sagt der US-Boy selbst zwei Wochen später und vor dem richtungsweisenden Heimspiel gegen das sieglose Schlusslicht Sellbytel Baskets Nürnberg (So., 16 Uhr, Sportzentrum Maspernplatz) noch: »Gesundheitlich ist glücklicherweise wieder alles in Ordnung, doch an allem anderen muss ich noch viel arbeiten. Es fehlt einfach viel Spielpraxis.«
Nur 11:10 Minuten Einsatzzeit, kein Treffer bei vier Versuchen aus dem Feld, drei von vier Freiwürfen verwandelt, zwei Rebounds, zwei Assists - das sind noch nicht die standesgemäßen Stats für einen ambitionierten Aufbauspieler, der seine Baskets mit 21,2 Punkten pro Partie in die erste Liga führte. Mit persönlicher Verspätung in der BBL angekommen, will der kleine Black nun natürlich auch im Oberhaus groß aufspielen. Dass sich diese Vorgabe nicht aus dem Stand in die Tat umsetzen lässt, ist klar, bestätigt zur Sicherheit aber auch Coach Doug Spradley noch einmal: »Tim befindet sich in der Findungsphase. Er hatte sechs Wochen lang gar nichts mit Basketball zu tun und die Mannschaft hat in diesem Zeitraum nicht auf ihn gewartet. Es ist ein weiter Weg, bis er wieder in der Verfassung vor der Verletzung ist.«
Nach dem elfminütigen Comeback gegen Köln will der »Paderborner Sportler des Jahres 2005« schon am Sonntag gegen die Franken den nächsten großen Schritt machen. Dafür hat er in den vergangenen beiden pflichtspielfreien Wochen »noch härter gearbeitet als die Teamkollegen«. Es gilt eben eine Menge aufzuholen und - immerhin - 80 Prozent seines Leistungsvermögens glaubt Black bereits gegen den Ligaletzten Nürnberg abrufen zu können.
So lastet der Großteil der Paderborner Aufbauarbeit aber auch am neunten Spieltag noch einmal auf den Schultern von Topscorer Sergerio »Teddy« Gipson (15,6 Punkte pro Partie) und Top-Rebounder Lamar Hurd (5,8 pro Partie).
Letztgenannter wurde bekanntlich erst verpflichtet, nachdem sich Black im abschließenden Vorbereitungsspiel gegen Omniworld Almere so folgenschwer verletzt hatte. In den vergangenen Wochen überzeugte er aber nicht nur als überraschend guter Rebounder so sehr, dass ihm die Baskets jetzt ein Angebot über eine Vertragsverlängerung bis zum Saisonende vorlegten. »Wir möchten Lamar unbedingt halten und ich hoffe, dass wir von ihm und seinem Agenten am Wochenende eine positive Entscheidung vorliegen haben«, sagt sein Trainer Doug Spradley.

Artikel vom 10.11.2006