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Computer-Puzzle gelöst

»Wortmann-Lernwerkstatt« erstmals zu Gast in der Gesamtschule

Von Katrin Niehaus
Hüllhorst (WB). Mit den 20 neuen Rechnern, die gestern in der Hüllhorster Gesamtschule Einzug hielten, hat es eine ganz besondere Bewandtnis. Im Rahmen der »Wortmann-Lernwerkstatt« bauten 28 Schüler die PCs aus zahlreichen Einzelteilen selbst zusammen.

Die Computer-Spezialisten Maik Blase und Stefan Mehnert von der Wortmann AG sowie die beiden Informatik-Lehrer Diethart Block und Jürgen Isemann standen den Jugendlichen bei der Puzzle-Arbeit hilfreich zur Seite. Auch Dieter Biermann, Vertriebsleiter des heimischen und zugleich größten privaten Computerherstellers in Deutschland, war vor Ort.
Dieses Unterrichtsprojekt, eine besondere Begegnung mit der Berufswelt, hatte in Hüllhorst Premiere und zudem gleich zwei Vorteile. Die Schüler konnten ihre theoretischen Kenntnisse aus dem Informatik-Unterricht in die Tat umsetzen, und die Schule kam auf diese Art und Weise an kostengünstige Rechner.
Vom Schüler zum Lehrer: Auch für den Wortmann-Auszubildenden Stefan Mehnert - er lernt im dritten Jahr den Beruf des IT-Systemelektronikers - war es ein besonderer Einsatz. Der 22-jährige Schnathorster hatte vor sechs Jahren am selben Ort Informatik-Unterricht bei Diethart Block genossen. Nach seiner Gesamtschulzeit besuchte er das Berufskolleg in Löhne und begann anschließend seine Ausbildung.
Gestern von 7.45 Uhr an erklärte er den Gesamtschülern gemeinsam mit Maik Blase Schritt für Schritt, wie jedes einzelne Teil zu einem Computer zusammengebaut wird. Schrauben, stecken und verkabeln - viel Werkzeug war dafür nicht vonnöten, lediglich Schraubenzieher und Seitenschneider. »Man darf außerdem nicht geladen sein. Die Bauteile sind sehr empfindlich, was Überspannungen angeht«, sagte Lehrer Diethart Block schmunzelnd.
Ob Speicherbausteine, Motherboard oder CD-Laufwerk - nach rund drei Stunden saß schließlich alles an Ort und Stelle. »Bei uns im Unternehmen dauert das natürlich nicht so lange. Ein Computer ist normalerweise in 20 Sekunden zusammengebaut«, erklärte Maik Blase. Doch um Schnelligkeit ging es gestern in der Gesamtschule nicht. Die Schüler sollten den Rechner bis ins kleinste Detail erkunden und hatten sichtlich Spaß daran.

Artikel vom 10.11.2006