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Marcel meistert
den Riesensprung

HSG: Schönhoff schon erste Wahl

Gütersloh(cas). Vor einem halben Jahr noch ging er für den Handball-Kreisligisten SG Neuenkirchen/Varensell auf Torjagd. Umso bemerkenswerter, dass Marcel Schönhoff den nicht gerade kleinen Drei-Klassen-Sprung in die Verbandsliga auf Anhieb gemeistert hat: Der erst 20-Jährige konnte sich bereits einen Stammplatz sichern.

Darüber staunt der auf der halblinken Position spielende Akteur selbst. »Nie hätte ich gedacht, dass es so gut laufen würde. Mit 10 bis 20 Minuten Einsatz pro Match wäre ich auch schon zufrieden gewesen«, freut sich Marcel über seinen »schönen« Einstand bei der HSG. An dem seine Mitstreiter nicht unmaßgeblich beteiligt sind. »Klar, dass man in Gütersloh bessere Nebenleute hat als in der Kreisliga. Davon profitiere ich naürlich«, ist der Youngster froh über die Unterstützung der HSG-Mannschaft.
Schönhoffs Stärke: Er geht keinem Zweikampf aus dem Weg (»Auch wenn es manchmal weh tut«) und kann sich bei den Direktduellen meistens durchsetzen. Auch seine Trefferquote ist nicht übel, und in der Abwehr steht er ebenfalls seinen Mann. Dennoch lehnt sich der Student der Elektrotechnik (1. Semester in Paderborn) keineswegs zufrieden zurück und lässt die Beine baumeln. »Ich muss konstanter spielen«, weiß der selbstkritische Marcel, dass seine Leistungen noch zu schwankend sind.
Mit dem Handball begann der Blondschopf im zarten Alter von elf Jahren - immer ist er seinem Verein in Neuenkirchen treu geblieben. Bis dann das verlockende Angebot von der HSG kam - der Bezirksligist Sennelager hätte Schönhoff auch gern genommen. Nach einem »Schnuppertraining«, bei dem er Coach Oliver Schöpff sofort überzeugen konnte, entschied sich Marcel schließlich für die Dalkestädter. Und das trotz der berechtigten Gefahr, die meiste Zeit eines Spiels auf der harten Ersatzbank verbringen zu müssen.
Doch Schönhoff hat sich viel schneller als erwartet durchgesetzt. Einen kräftemäßigen Einbruch, nicht untypisch für junge Handballer, befürchtet er nicht. »Ich halte das bis zum Saisonende durch, zumal das Training super ist«, sagt Marcel, der sich für das Abstiegsdrama gewappnet fühlt. »Wir sind im Aufwind und wollen am Sonntag auch die Heimpartie gegen SCE Heesen gewinnen«, hofft Marcel, dass die HSG auch das vierte Match hintereinander ungeschlagen übersteht.

Artikel vom 10.11.2006