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Kein Sieg - dann fällt SC Verl tief

Eine Fünfer-Meute ist dem Noch-Spitzenreiter ganz dicht auf die Pelle gerückt

Verl (cas). »Nach der ärgerlichen Niederlage in Lippstadt sind wir jetzt in der Bringschuld«, sagt SC Verls Trainer Mario Ermisch. Auch deshalb, weil ein weiterer Ausrutscher den SCV vom ersten auf den sechsten Platz abstürzen lassen könnte.

Weil zwischen dem Spitzenreiter und dem Tabellensechsten (Arminia Bielefeld II) nur zwei Zähler liegen, hätte selbst ein Remis im Heimspiel gegen die Hammer Spvg. für die Verler unter Umständen fatale Folgen.
Immer vorausgesetzt, dass die komplette Verfolgermeute nicht patzt. Zumindest Preußen Münster (gegen Rheine), Westfalia Herne (gegen Wattenscheid) und FC Gütersloh (bei Ahlen II) sollten ihre Aufgaben locker lösen, während Arminia II (in Lotte) und der SV Lippstadt (in Delbrück) da schon eher Ungemach droht.
Wenn Verl Pech hat, reicht am Sonntag selbst ein knapper Sieg nicht, um den Thron zu verteidigen: Denn wenn der punktgleiche FCG in Ahlen hoch gewinnt (davon muss man ausgehen), kann Gütersloh an dem Nachbarn vorbei stolzieren und ihm wieder die lange Nase zeigen. Interessante Rechenspiele, die aber Mario Ermisch darob keine schlaflosen Nächte bereiten. Denn für den Trainer zählt nur eines: »Dass wir nach dem letzten Spieltag Tabellenführer sind.«
In einer Beziehung sind die Verler schon lange Spitzenreiter und werden es wohl auch bleiben: Kein anderer Oberliga-Klub dürfte finanziell so kerngesund sein wie die Ostwestfalen. Auch auf der Jahreshauptversammlung an diesem Sonntag (»Anstoß« um 11 Uhr in der »Altdeutschen«) wird der 1. Vorsitzende Peter Mankartz wieder erfreuliche Zahlen präsentieren können. »Wir stehen sehr gut da, daran gibt es keine Zweifel. Ich bin überzeugt, dass wir auch in Zukunft gut aufgestellt sein werden. Unsere Prämisse: Nur keine Schulden machen«, verriet »PM« schonmal vorab in der Vereinspostille »SCV-Journal«.
Das inzwischen superdicke Stadionmagazin, das einem fast aus den Händen fällt, nimmt in der Oberliga ebenfalls eine führende Position ein: Es wurde um 16 Blätter erweitert und ist nun auf satte 68 Seiten angeschwollen. »Vor einigen Jahren hatten wir gerade mal 24 Seiten«, bemerkt der auch hier federführende Mankartz nicht ohne Stolz.
Wichtige Wahlen stehen übermorgen nicht auf der Tagesordnung. Lediglich ein Kassenprüfer muss gefunden werden, außerdem steht die Nachwahl eines Beiratsfunktionärs an. Und der erst kürzlich installierte neue Jugendchef Karl-Heinz Wulf (für den zurückgetretenen Jürgen Tönsfeuerborn) stellt sich bei dieser Gelegenheit den Mitgliedern offiziell vor. Mit guter Laune werden dann alle Beteiligten zwei Stunden später zum nahe gelegenen Sportplatz marschieren. Nur der Sturz von der Spitze könnte ihnen den Sonntag noch verderben ...

Artikel vom 10.11.2006