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10 000 Euro
mehr für die
Jugendarbeit

Kassenlage lässt Investitionen zu

Von Marion Neesen
Salzkotten (WV). Darüber freuen sich die Städte und Gemeinden im Kreis Paderborn. Sie dürfen im kommenden Jahr mit mehr Geld rechnen, nachdem in Berlin die Hartz IV-Regelungen geändert worden sind. Demnach bekommen die Kommunen mehr Unterstützung bei den Kosten für das Wohnen. 4,3 statt bisher 3,9 Millarden Euro sollen den Ländern zur Verfügung gestellt werden. »Wir wissen noch nicht wieviel das für uns sein wird, aber ich gehe davon aus, dass sich die neue Regelung positiv auswirken wird«, freut sich auch Salzkottens Bürgermeister Michael Dreier.

Wie in allen anderen Städten und Gemeinden des Kreises kommt das Geld gerade recht. Ende des vergangenen Monats hatten Bürgermeister und Stadtkämmerer den Salzkottener Etat eingebracht, dabei zwar keine neuen Schulden anvisiert, aber dennoch auch größere Investitionen eingeplant.
So sind im Haushalt für das kommende Jahr allein für Energiesparmaßnahmen an den städtischen Schulen 251 000 Euro vorgesehen. »Wir müssen künftig alle nur möglichen Einsparmöglichkeiten nutzen, um Kosten zu reduzieren«, so Dreier, der gleichzeitig auf gestiegene Bewirtschaftungskosten von 60 000 Euro verweist.
Die Bereiche Jugend und Bildung will der Salzkottener Bürgermeister in 2007 auch finanziell stärker berücksichtigen. Insgesamt wurden die Haushaltsmittel für die Jugendarbeit um 10 000 Euro erhöht. Das Geld soll in Sport-, Musik und Kulturvereinen eingesetzt werden. Die Schulen sollen ungekürzte Finanzmittel für die Neuanschaffung und Unterhaltung ihrer Einrichtung und der Lehrmittel bekommen. Gleiches gilt für die Kindergärten. So ist ein Anbau für den Kindergarten Sälzerkrümel (Papenbrede), der dringend eine dritte Gruppe benötigt, im Haushalt 2007 berücksichtigt. Auch im Kindergarten Kuhbusch ist eine Erweiterung geplant. Hier soll ein Ruhe- und Wickelraum gebaut werden, damit die Betreuung der Kinder unter drei Jahren verbessert werden kann.
Freuen darf sich auch der SV Hederborn Upsprunge. Der Verein will für seine mittlerweile 17 Fußball-Mannschaften einen Trainingsplatz neben dem Hauptplatz bauen. Die Kosten dafür belaufen sich auf rund 240 000 Euro. 2007 und 2008 will die Stadt mit jeweils 58 000 Euro helfen. Eine enorme Eigenleistung müssen die Upsprunger aber dennoch selbst erbringen. Auf sportlichem Gebiet gibt es zudem Geld für die Leichtathletikanlagen im Stadion.
Ebenso soll die Kultur nicht zu kurz kommen. Unter Berücksichtigung der Landeszuwendungen kann das Heimathaus in der Kernstadt mit Hilfe von 20 400 Euro weiter saniert werden.
Um 100 000 auf 150 000 Euro mussten Bürgermeister und Kämmerer den Ansatz für die Wirtschaftswege erhöhen. »Unsere Wirtschaftswege sind in einem Besorgnis erregenden Zustand«, so Dreier. Erschließungsmaßnahmen sind für die Baugebiete Almeschlag in Oberntudorf, Hauptachse der Papenbrede, Niederntudorf und Mantinghausen geplant.
Das Feuerwehrwesen wird in 2007 mit rund 60 000 Euro bedacht. Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen sind am Gerätehaus in Thüle erforderlich. Die Gesamtkosten wurden auf 160 000 Euro ermittelt. Das Projekt soll in den nächsten drei Jahren mit jeweils 40 000 Euro unterstützt werden. Außerdem müssen 28 neue Atemschutzgeräte (20 000) Euro angeschafft werden. Und der Löschzug Verne erhält im nächsten Jahr nun endlich sein neues Tanklöschfahrzeug.
Doch auch bei all den Ausgaben will Dreier den Schuldenstand nicht außer Acht lassen. Er rechnet bis zum Ende 2006 mit einem guten Jahresergebnis, so dass noch Geld für Sondertilgungen bleibt.

Artikel vom 15.11.2006