11.11.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Nach Siegen wird geschwiegen

FCG: Niederlagen liefern mehr Gesprächsstoff - In Ahlen klarer Favorit

Gütersloh (sba). »Reden ist Silber, Schweigen ist Gold«: Im entferntesten Sinn scheint diese Weisheit auch auf die Mannschaft des FC Gütersloh zu zutreffen. Denn die Kommunikationsfreude des Teams hängt ganz vom Ausgang des Wochenendspiels ab, wie Trainer Thomas Stratos jetzt erklärte.

Passender gestaltet wäre das Sprichwort aber vielleicht noch mit »Reden ist Blech, Schweigen ist Gold«. Haben sich die Oberliga-Kicker des FCG auf dem Rasen nämlich nichts verdient, übertragen also »Blech gespielt«, wird die anschließende Trainingswoche umso mehr geredet. »Jede Aktion, jeder Fehler wird diskutiert. Nach Niederlagen besteht also immer deutlich mehr Gesprächsbedarf bei den Jungs«, weiß Stratos zu berichten.
Anders sieht es dagegen nach einem Sieg an einem »goldenen« Tag aus. »Dann gibt es viel weniger zu bereden, weil anscheinend alles passt«, vermutet der FCG-Coach bezüglich der Schweigsamkeit seiner Spieler. Das seine Schützlinge auch in der kommenden Woche wieder weniger mitteilungsfreudig sind, wäre Statos also nur Recht. Voraussetzung für mehr Ruhe auf dem Trainingsplatz: Ein Sieg am Sonntag bei Rot-Weiß Ahlen.
Zum ersten mal in dieser Saison treten die Gütersloher dabei auf Kunstrasen an, womit Stratos aber keine Probleme hat: »Es ist ein Rasen mit langen Halmen, auf dem man super laufen und spielen kann.« Vom Untergrund möchte der Trainer den Ausgang der Partie sowieso nicht abhängig machen: »Wir wollen gewinnen, deshalb fahren wir dahin. Mittlerweile haben wir den Anspruch oben bleiben zu wollen, also müssen wir punkten.«
Bei der Umsetzung dieses Ziels setzt der Übungsleiter »zu 99% wieder auf die gleiche Startelf wie in Delbrück«. Auch der am Dienstag und Mittwoch krank gemeldete Marco Antwerpen, der gestern wieder ins Training einsteigen sollte, wird bei den Rot-Weißen aller Voraussicht nach von Anfang an mit auf dem Feld stehen.
Die Chance von Beginn an zu spielen wird auch Renato Bauer bekommen. »Ich gehe davon aus, dass er links anfangen wird. Sollte ich sehen, das es nicht passt, muss ich eben schon nach 20 oder 30 Minuten wieder wechseln, damit habe ich kein Problem«, so Stratos. Ihm sei es aber wichtig, den lange verletzten Bauer »wieder an die Mannschaft heranzuführen, deshalb muss und soll er spielen.«
Dass die Chancen für einen Sieg in Ahlen gut stehen glaubt Stratos auch an der momentane Situation des gegnerischen Vereins festmachen zu können: »Die haben ein ganz schweres Jahr, müssen viel auf A-Jugendspieler zurückgreifen, weil ihnen Leute fehlen. Aber auf deren Probleme dürfen wir nicht schauen, sondern müssen uns voll auf unser Spiel konzentrieren.«
Schaffen die Gütersloher es auch dieses Wochenende zu »vergolden«, ständen die Chancen gut, weit oben in der Tabelle zu überwintern - auch wenn es dann ruhig werden wird im Heidewald.

Artikel vom 11.11.2006