09.11.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kreuzung
soll weiter
offen bleiben

Gutachten zur Blessenstätte

Gütersloh (rec). Ein Gutachten zum Verkehr auf der Blessenstätte widerspricht in weiten Teilen den Beobachtungen von Anliegern. Nach einem Jahr kontinuierlicher Messung kommen die Gutachter zum Schluss, dass die befürchtete Verkehrsbelastung auf der geöffneten Kreuzung ausgeblieben ist. Negative Auswirkungen auf Fußgänger und Radfahrer seien nicht feststellbar gewesen.

Vor genau einem Jahr war die Kreuzung in alle Richtungen hin geöffnet worden. Zuvor war es verboten gewesen, einfach geradeaus von der Kirchstraße in die Blessenstätte zu fahren - oder andersherum. Weil sich kaum einer daran hielt, hatte der Rat die Freigabe des Verkehrs in alle Richtungen für eine einjährige Testphase empfohlen. Während dieser Phase zählte das Aachener Büro für Stadt- und Verkehrsplanung Reinhold Baier GmbH (BSV) den täglichen Verkehr auf den betroffenen Straßen, untersuchte die Belastung auf den beiden Knotenpunkten Berliner Straße/Blessenstätte und Blessenstätte/Unter den Ulmen (siehe Grafik). Ferner wurden die Radfahrströme und Fußgängerquerungen gemessen.
Dem nun vorliegenden Gutachten zufolge hat der Verkehr auf der Kirchstraße um etwa 25 Prozent im Tagesverlauf zugenommen. Den durch die Öffnung hervorgerufenen zusätzlichen Verkehr stufen die Gutachter als »insgesamt verträglich« ein. Die derzeit zu beobachtenden Staus zwischen den beiden Knotenpunkten seien auf eine Baustelle an der Bultmannstraße zurückzuführen. Eine weitere Zunahme des Verkehrs bezeichnen die Gutachter jedoch als »problematisch«, weil es keinen Platz mehr für längere Staus gibt.
In einer Stellungnahme stuft die Polizei den Verkehr auf der Blessenstätte als »entspannt« ein. Die Situation vor der Testphase sei dagegen unbefriedigend gewesen. Während der Phase registrierte die Polizei sechs Unfälle - so viel wie im Jahr zuvor. Um Staus zu vermeiden, empfiehlt die Polizei, die Vorfahrtsregelung am Knotenpunkt »Unter den Ulmen« zu ändern.
Davon rät die Stadtverwaltung in ihrer Vorlage an den Planungsausschuss (Donnerstag, 16. November, 17 Uhr, Ratssaal) jedoch ab, um keine Verkehrszunahme zu provozieren. Mit der Bezirksregierung sei nun über die Rückzahlung von Zuschüssen zu verhandeln. Die waren einst gewährt worden, um die Kreuzung zu schließen.

Artikel vom 09.11.2006