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Rokoko und Barock ganz allerliebst

Ausstellung im Holzhandwerksmuseum zeigt Modelle von Schlössern und Palästen

Hiddenhausen (gb). Barock und Rokoko sind höchst beliebt. Die Sammlungen August des Starken sind für jeden Dresden-Besucher ein Muss. Freude an Verspieltheit weckt auch die Aussstellung im Holzhandwerksmuseum, die Samstag um 11 Uhr eröffnet wird.

14 Modelle schöner Häuser - Schlösser, Paläste und Residenzen - die der Düsseldorfer Hobbykünstler Peter Kampmann (62) in jahrelanger Arbeit gefertigt hat, sind hier versammelt und romantisch ausgeleuchtet. Kampmann wird bei der Eröffnung anwesend sein. Musik steuert Martin Koch auf der Harfe bei.
Heinrich Mühlmann, Vorsitzender des Fördervereins, sagt, Kampmann sei »in die Garderobe der Architekten jender Zeit gekrochen«, um ihre Entwürfe mit der Laubsäge nachzuarbeiten. So kann der Besucher nun die Wohnkultur des gehobenen Adels studieren. Vom pompösen Landsitz über das große Stadthaus bis zum Palais mit Garten hat Kampmann alles versammelt, was im 18. Jahrhundert gut und teuer war.
Dazu stattete er die Räume mit hochherrschaftlichem Inventar aus: Schlafzimmer für den adeligen Herrn in blauer Seide, Salons mit Spieltisch und Gästeappartements im Dachgeschoss. Opulente Kristalleuchter verleihen den großen Salons den nötigen Glanz. Das Parkett strahlt in verschiedenen Farben. In der Küche fehlt es beim Kochgeschirr an nichts.
Es gibt beim Rundgang viel zu entdecken. Nur Figuren fehlen. Die Häuser sind für Kampmann Kulisse, in die der Besucher seine Vorstellungen hineinprojizieren kann.
Komplettiert werden die Modelle durch acht herrschaftliche Kutschen, die - in den Modell-Gärten abgestellt - zum »Ausflug« einladen. Auch die Gärten sind allerliebst. Im 18. Jahrhundert schätzte der Adel Buchsbaum und Hainbuche, weil sie sich so schön formen lassen.
Zum Gelingen der Ausstellung, die bis zum 7. Januar zu sehen ist, hat auch Ralf Ellersiek, geschäftsführender Gesellschafter von E+K-Küchen, beigetragen. Er stellte einen Lkw zur Verfügung, mit dem die Modelle aus dem Rheinland nach Ostwestfalen transportiert werden konnten.
Und das Bielefelder Stadttheater verlieh die Garderobe für eine weibliche Puppe, die nun in Barockgewändern den Besucher begrüßt.
Die Ausstellung ist jeden Sonntag von 14 bis 17 Uhr geöffnet, ebenso am Zweiten Weihnachtstag und am Neujahrstag. Gruppenbesuche sind jederzeit nach telefonischer Vereinbarung (Tel. 05221 / 62 049/61 746) möglich.

Artikel vom 09.11.2006