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»Wir müssen weiteres Aussterben stoppen«

Bürgermeister kündigt Aktivitäten zur Innenstadt an - Umgestaltung untere Lange Straße

Vlotho (krü). Die von Leerständen geprägte Innenstadt ist Vlothos größtes Sorgenkind. Bürgermeister Bernd Stute will sich deshalb noch vor Eröffnung des neuen Einkaufszentrums mit den Geschäftsleuten an einen Tisch setzen. »Wir müssen das weitere Aussterben stoppen«, sagte er am Dienstagabend im SPD-Stadtverband.

Neue Geschäfte ansiedeln, ansässige durch günstige Rahmenbedingungen nach Kräften unterstützen - diese Maxime genießt im Rathaus höchste Priorität. Konkrete Maßnahmen sind auf den Weg gebracht.
Ohne ins Detail zu gehen, kündigte Bernd Stute an, dass neue Ansiedlungen bevorstehen. Darüber hinaus soll die vom Stadtrat beschlossene Rückstufung der unteren Langen Straße zur (ursprünglichen) Fußgängerzone so gestaltet werden, dass auch die Läden im unteren Straßenbereich mit dem Auto erreichbar bleiben. »Diese Möglichkeit kriegen wir ohne Rückzahlung von Landesmitteln hin«, erklärte der Bürgermeister.
Demnach wird die Straße in Höhe des ehemaligen »Henry's« durch Pfosten abgesperrt. Gleichzeitig wird die Einfahrt am Rathaus (mit Linksabbiegen in die Mühlenstraße) wieder erlaubt, so dass die Fahrzeuge bis zum Optik- und Schmuckgeschäft fahren können. Im oberen Bereich wird die auf dem Dr.-Georg-Schultze-Platz beginnende Parkplatzzeile bis zum Brautmoden-Geschäft verlängert.
Während die Stadt auf die Verkehrsführung zumindest bedingt Einfluss nehmen kann, steht sie mit Blick auf die teilweise baufälligen Geschäftshäuser in der unteren Langen Straße machtlos da. Denn der Schutz des Privat-Eigentums ist höher angesiedelt als das Interesse des Gemeinwohls.
»Viele Häuser zwischen Kirchplatz und Rathaus gehören Eigentümern von außerhalb, und die antworten nicht mal auf Schreiben«, beschrieb SPD-Stadtverbands-Chef Bodo Kohlmeyer die Situation.
Die Stadt will ungeachtet dessen einen neuen Kraftakt gegen die übrigen Leerstände initiieren. Zwar sei die Hoffnung, jemals wieder ein Lebensmittel-Vollsortiment in die Innenstadt zu bekommen, illusorisch, sagte der Bürgermeister, aber es sollte möglich sein, kleinere Anbieter zu gewinnen. Damit seien keineswegs Billigläden, Spielhallen und Ähnliches gemeint: »Damit schafften wir nur einen Vorgriff auf weitere Leerstände.«
Daneben konzentriert sich die Hoffnung auf das Zustandekommen des Ärztehaus-Projektes.

Artikel vom 09.11.2006