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Ein Vordenker, Querdenker
und ein bisschen Lehrer

Hans Peter Kuhnen erhält den Ehrenring der Stadt


Bad Oeynhausen (hil). Die Politik in der CDU hat viele Jahre sein Leben bestimmt. Zahlreiche große Projekte in Bad Oeynhausen sind auch von seiner Handschrift gezeichnet. Für dieses ehrenamtliche Engagement als Kommunalpolitiker hat Hans Peter Kuhnen, 63, ehemaliger CDU-Fraktionsvorsitzender, gestern Abend den Ehrenring der Stadt bekommen.
Der Eidinghausener betrachtet schon seit zwei Jahren die Politik von außen - ein Standort, der ihm gefällt und der ihm trotz vieler Jahre politischen Engagements nichts ausmacht. Er habe sich das selbst ausgesucht, sagt der Studiendirektor und Leiter des Freiherr-vom-Stein-Berufskollegs in Bad Oeynhausen.
Ratsmitglieder bekommen meistens nach 20-jähriger Zugehörigkeit zum Stadtparlament diese hohe Auszeichnung. Es gibt jedoch auch Ehrenringträger, die sich besonders um die Stadt und ihre Bürger verdient gemacht haben und deshalb diese Würdigung erhalten. Auch Hans Peter Kuhnen gehört zu den Bürgern, die eine Menge Freizeit geopfert und auf dem politischen Parkett für die Bürger gekämpft haben. Für den Erhalt des Wasserschlosses und den Bau der Nordumgehung hat er sich eingesetzt, die Staatsbad-Verhandlungen für die kommunale Übernahme mit begleitet, die Privatisierung zweier Bürgerhäuser vorangetrieben.
Bürgermeister Klaus Mueller-Zahlmann sagte: »Sie waren stets ein Querdenker, vielfach auch ein Vordenker und immer auch ein bisschen Lehrer.« 19 Jahre lang war er auf lokalpolitischer Ebene jemand, der zielorientiert diskutierte und sich nicht mit vorschnellen Ergebnissen zufrieden gab. Während seiner politischen Zeit hatte er Freunde wie auch Feinde, doch war ihm die sachliche und ehrliche Auseinandersetzung immer wichtig. »Er ist ein Freund offener, klarer Worte. Probleme kann er messerscharf analysieren«, so Mueller-Zahlmann. Unumstritten sei er, Kuhnen, auch nie gewesen, im Gegenteil: »Sie verlangten förmlich nach Widerspruch, weil Sie sich intensiv mit den Dingen auseinandersetzen wollten.«
Seit 1975 hatte Hans Peter Kuhnen einen Sitz im Stadtrat. Von 1987 bis 1996 machte er eine Pause, kam dann als Nachfolger von Gerhard Rohlfing zurück. auch in dessen Position als Fraktionsvorsitzender. Er war Mitglied im Finanz-, Haupt- und Stadtentwicklungsausschuss und ebenso in den Gremien von Kliniken, EMR, Parkstättengesellschaft, Sparkasse und vielen anderen.
Bei der Kommunalwahl 2004 stellte Kuhnen sich innerhalb seiner Partei für das Amt des hauptamtlichen Bürgermeisters zur Verfügung - musste sich jedoch gegen seine Fraktionskollegin Helke Nolte-Ernsting geschlagen geben. Für den neuen Rat stellte er sich dann nicht wieder zur Wahl.

Artikel vom 09.11.2006