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Asylbewerber
ziehen in alte
Kaserne um

Ausschuss berät Sanierungspläne

Von Ingo Schmitz
und Harald Iding (Fotos)
Höxter (WB). Die alte Weserkaserne Stummrigestraße 56 in Höxter soll nach Plänen der Stadt Höxter für 285 000 Euro saniert werden. Asylbewerber und Obdachlose sollen hier künftig unter einem Dach leben.

Mit dem Thema befasste sich gestern Abend der Bau- und Grundstücksausschuss der Stadt Höxter. Die Verwaltung schlägt vor, die bisherigen Übergangsheime in der Lütmarser Straße 6 und 6a sowie das Haus Lütmarser Straße 4 aufzugeben und 52 der derzeit 64 ausländischen Flüchtlinge in der Weserkaserne unterzubringen. Derzeit leben hier bereits elf Obdachlose. Eine Alternative wäre die Sanierung der beiden Objekte Lütmarser Straße 6 und 6a. Kostenpunkt laut Verwaltung: 154 000 Euro.
Anstatt in die beiden Immobilien weiter Geld zu stecken, denkt die Stadt über einen Abriss nach. Bürgermeister Hermann Hecker hatte bereits am Montag in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses darauf hingewiesen, dass es für das Areal Lütmarser Straße eine andere Planung gibt. Es wird angestrebt, die Gebäude in etwa zwei Jahren abzureißen, um zum Beispiel Platz für eine größere Schulbushaltestelle zu schaffen.
Die Weserkaserne mit ihren derzeit 51 Räumen und 670 Quadratmetern Wohnfläche bietet sich aus Sicht der Stadt für die Unterbringung der ausländischen Flüchtlinge an. Äußerlich, so Hecker, sei das Gebäude dank einer Sanierung mit Hilfe von Denkmalpflegemitteln in einem sehr guten Zustand. Im Innern gäbe es aber großen Investitionsbedarf.
Die Verwaltung hält es für erforderlich, dass mit Blick auf die künftige Nutzung nicht nur eine Heizung eingebaut, sondern auch der Sanitärbereich komplett erneuert werden muss. Außerdem fehlt eine zusätzliche Außentreppe, die als zweiter Rettungsweg gefordert wird.
Die Wohnbereiche für Obdachlose und Asylbewerber sollen getrennt werden, um Auseinandersetzungen vorzubeugen. »Es sind separate Eingänge vorgesehen«, sagte Hecker. Die Verwaltung geht davon aus, dass die Unterbringung der Betroffenen in der Kaserne jährlich 10 000 Euro an Energiekosten sparen wird.
Der Bürgermeister erläuterte den Ausschussmitgliedern auch, wie die Kosten für die Sanierung der Weserkaserne in Höhe von 285 000 Euro finanziert werden sollen. Hier kommt das im Januar 2005 abgebrannte Übergangsheim Grüne Mühle zum Tragen: Die Versicherung hat als Ausgleich für den Totalschaden an dem Gebäude 250 000 Euro bezahlt. Dieses Geld soll nun in die Weserkaserne umgeleitet werden.

Artikel vom 09.11.2006