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Ratka-Vorgabe ist ein gutes Ergebnis

GWD Minden gastiert in Magdeburg

Von Volker Krusche
Minden (WB). Richard Ratka hält es nicht mit seinem Kollegen Rolf Brack, der seine Konzentration mit Aufsteiger Balingen einzig auf die entscheidenden Duelle gegen die Mitkonkurrenten im Keller richtet. »Für uns sind alle Spiele wichtig!«

Natürlich ist dem Coach von Handball-Bundesligist GWD Minden klar, dass heute in der Bördelandhalle (Anwurf: 19.30 Uhr) beim SC Magdeburg nichts zu holen sein wird. Mit einem Sieg beschäftigt sich Ratka erst gar nicht. Dafür aber mit einem ordentlichen Ergebnis. Denn genau das gab er als Zielsetzung für den Trip in die Landeshauptstand von Sachsen-Anhalt aus. »Ich erwarte eine Leistung, auf die wir weiter aufbauen können. Es geht nicht darum, dass wir den SCM schlagen können, sondern dass wir ein gutes Resultat erzielen.« Das miserable Torverhältnis ärgert Ratka nämlich sehr. »Das war im Kellerkampf im Vorjahr unser großes Plus, gab uns Sicherheit.«
Allerdings ist die personelle Situation durch die Schulter-Operation bei Jan-Fiete Buschmann (»Es sieht alles gut aus. Der Eingriff hat uns keine bösen Überraschungen beschert«) nicht gerade besser geworden. Für den Linkshänder rückt Jugendspieler Simon Witte neu ins Team. »Sein Einsatz ist bis zur WM-Pause begrenzt. Wir wollen sehen, wie er sich entwickelt und wie es nach dem Ausscheiden aus der Jugend mit ihm weitergehen könnte. Für beide Seiten ist es auch eine Art der Orientierung.« Der zweite A-Jugendliche mit Perspektive liegt derzeit auf Eis. Kreisläufer Georg Auerswald erlitt einen Riss des Syndesmosebandes, muss die Verletzung erst einmal auskurieren. »Wir warten ab, bis er wieder völlig hergestellt ist«, so Ratka.
In der Nachwuchsschmiede Minden wird also weiter eifrig gearbeitet. Und die Ergebnisse können sich auch durchaus sehen lassen, wie das Beispiel Moritz Schäpsmeier zeigt. Er wird nun komplett den Part im rechten Rückraum übernehmen, wusste zuletzt aber schon zu überzeugen. »Moritz lernt schnell und viel. Er ist sehr aufnahmefähig«, so Ratka über seinen Youngster, dem nun immer mehr Verantwortung zukommt. »Natürlich sind noch Verbesserungen möglich, aber bislang hat er seine Aufgabe sehr gut gelöst. Schäpi ist zudem ein kompletter Spieler, da er auch große Deckungsqualitäten besitzt.«
Die Entwicklung seiner jungen Schützlinge steht derzeit für Trainer Ratka eindeutig im Vordergrund. »Und wenn dann zur Rückrunde Niemeyer und Buschmann zurück kommen, dann haben wir auch eine sehr viel stärkere Mannschaft.« In Magdeburg gilt es daher heute in erster Linie Schadensbegrenzung zu betreiben.

Artikel vom 08.11.2006