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Neil La Butes »Das Maß aller Dinge«: Die Gewalt ist auf Seiten der Frau

Es ist die älteste Geschichte der Welt: Eine Frau verführt einen Mann. Aber wir sind nicht im Paradies, sondern im Museum einer Uni-Kleinstadt in den USA. Das Publikum im Stadttheater Herford kann am Dienstag, 21. November, ab 20 Uhr erleben, wie Evelyn sich im Schauspiel »Das Maß der Dinge« ihren Adam erschafft. Neil La Butes Komödie handelt von der jungen Künstlerin, Evelyn, die sich einen jungen Mann, Adam, als Werkstoff wählt. Aus diesem »ungeheuer faszinierenden Material« will sie ein Kunstwerk machen. Evelyn verwandelt Adam in einen neuen Menschen - und dokumentiert die Schöpfungsgeschichte. Sie formt ihn lässig, mit Blicken, Worten. Sie erhöht Adams Status, aber sie legt ihn charakterlich tiefer. Nach der Schönheitsoperation muss Adam Gesichtsverbände tragen, und wenn er gefragt wird: »Was ist passiert?«, sagt er: »Ich bin hingefallen.« Bei La Bute ist die Gewalt auf Seiten der Frau: Evelyn höhlt Adam aus und füllt ihn mit fremdem Material. Sie verbessert ihn so lange, bis er eine Fälschung ist. Das Kunstwerk stellt sie in einem Diavortrag vor, und unter den Zuschauern sitzt der echte Adam, ahnungslos . . . Um 19.30 wird es im Studio des Stadttheaters eine Einführung in die Inszenierung geben. Karten: Theaterbüro Bäckerstraße 30/Ecke Alter Markt, % 5 00 07, Abendkasse ab eine Stunde vor Vorstellungsbeginn, % 50 008.

Artikel vom 08.11.2006