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SPD will der Bülte
Paroli bieten

Forderung nach großem Discounter

Höxter (WB). »Mit der Ansiedlung von Kaufland und der wahrscheinlichen Ansiedlung von Media-Markt in Holzminden steigt die Notwendigkeit nach einem großflächigen Discounter auch in Höxter.« Zu diesem Schluss kommt SPD-Fraktionschef Peter Greschner nach einer Fraktionssondersitzung.

Die SPD sieht in den Aktivitäten in der Nachbarstadt eine enorme Steigerung der Attraktivität des Holzmindener Gewerbegebiets Bülte. Wenn Kaufland und möglicherweise noch Media-Markt sich dort ansiedeln, werde es dem Standort Höxter nicht leichter gemacht, auf allen Marktfeldern künftig zu bestehen, meinen die Sozialdemokraten. Die Stadt Höxter müsse sich daher schleunigst im Marktbereich des täglichen Bedarfs strategisch neu positionieren, fordert Greschner.
Da es seiner Meinung nach nicht gelingen werde, einen großflächigen Einzelhandel in der geplanten Galerie auf dem Klingemann-Standort als Kundenmagneten unterzubringen, sei es an der Zeit, die Planungen auf dem Kaisers-Gelände wieder aufzunehmen. Wie berichtet, hatte sich die CDU schon vor Monaten zu Gunsten der Galerie-Pläne gegen einen Supermarkt auf dem Kaisers-Areal ausgesprochen, was die SPD scharf kritisiert hatte.
Die Stadt Borken habe es, so die SPD vorgemacht, wie man Synergie-Effekte mit einer Innenstadtgalerie (gehobener Bedarf) und einem Kauflandmarkt am Rande der Altstadt (täglicher Bedarf) in idealer Weise zum Nutzen aller schaffen kann. In einer Untersuchung werde nachgewiesen, so Greschner, dass beide Bereiche nicht gegeneinander konkurrieren, sondern gemeinsam den Standort nachhaltig vorangebracht hätten. Der Verzicht auf einen attraktiven Magneten im Bereich des täglichen Bedarfs in Höxter schädige den Standort im Hinblick auf die Entwicklungen in Holzminden nachhaltig, meint die SPD. Insbesondere die Galerie könne auf einen derartigen Frequenzbringer überhaupt nicht verzichten. Die Galerie in der Innenstadt und Kaufland auf dem Kaisers-Gelände seien das Gebot der Stunde.
Greschner: »Obwohl Kaufland in Höxter vollkommen unnötig verprellt worden ist, hat die Ansiedlung in Höxter nach unserer Wertung nach wie vor eine hohe Priorität. Trotz des geplanten Engagements in Holzminden hat Kaufland nach unseren Informationen den Standort Höxter trotz aller Widrigkeiten noch nicht vollständig abgeschrieben. Der Standort auf dem Kaisers-Gelände liegt noch besser als in Borken nah am innerstädtischen Einkaufsbereich, so dass sich beide Standorte ergänzen und voneinander profitieren könnten.« Es sei daher in dieser Situation »fahrlässig«, nicht alle Ansiedlungsmöglichkeiten zu nutzen und den Investor endgültig ziehen zu lassen. »Wenn die Stadt Höxter auf die sich abzeichnenden Entwicklungen nicht entschlossen reagiert, dann bedeutet dies eine Katastrophe für den Einkaufsstandort Höxter«, so Greschner.

Artikel vom 09.11.2006