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Der vierte Sieg in Folge

Eishockey: HEV schießt Hamm im Schlussdrittel aus der Halle

Von Sven Bentrup
Herford (HK). Der Herforder EV feierte in der Eishockey-Verbandsliga den vierten Sieg und schob sich auf den zweiten Tabellenplatz. Im ewig jungen Derby gegen Lippe Hockey Hamm gab es einen verdienten 6:2 (1:0, 1:1, 4:1)-Sieg.

Vor erneut 650 Zuschauern musste der HEV dabei auf Topscorer Wolff, Schmidt (beide krank) und Jabs (berufsbedingt in den USA) verzichten. Nachdem das Spiel mit 20-minütiger Verspätung (die Schiedsrichter kamen zu spät) begann, agierten die Herforder in einem zunächst zerfahrenen Spiel oft in Überzahl, doch konstruktive Angriffe kamen nicht zu Stande.
Nach knapp 13 Minuten nahm das Spiel Fahrt auf, doch Berger scheiterte nach Zusammenspiel mit Reim an Kornewald. Drei Minuten später war es erneut Berger, der nach einer tollen Einzelaktion knapp das Tor verfehlte, während Frenzel auf der Gegenseite gegen Ulrich die Oberhand behielt. Nach 17 Minuten durften die HEV-Fans dann das erste Mal jubeln. Der sehr agile Berger war nur mit einer »Notbremse« zu stoppen und so gab es einen Penalty, den Berger eiskalt zum 1:0 verwandelte.
Das zweite Drittel begann mit einer 3:5-Unterzahl-Situation für den HEV, doch der überragende Frenzel hielt seinen Kasten sauber. In einem nun ansehnlichen Spiel erkämpften sich die Herforder in der 26. Minute den Puck im Hammer-Drittel und der glänzend aufspielende Berger erhöhte auf 2:0. Danach ging es in einem temporeichen Spiel hin und her, wobei Hamm nun etwas überlegend war. So war es dann auch verdient, dass Kleff in Überzahl auf 2:1 verkürzte (32.).
Danach sorgten vor allem einige Hammer »Fans« für Ärger, die zum wiederholten Male Papier aufs Eis warfen. Das Schiedsrichtergespann veranlasste daraufhin, die Übeltäter aus der Halle zu führen, was dann auch durch den Sicherheitsdienst geschah. Die Hammer Spieler ließen sich von der knisternden Atmosphäre anstecken, und so musste Kleff für zehn Minuten auf die Strafbank.
Das letzte Drittel wird den HEV-Fans sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben - nach 42 Minuten fälschte Preuße einen Schäfer-Schuss unhaltbar zum 3:1 ab und nur 40 Sekunden später erhöhte Woodbridge nach Zuspiel von Horstbrink aus dem Gewühl heraus auf 4:1. Die Halle stand nun Kopf und die Moral der Gäste war endgültig gebrochen, denn auch Gästekapitän Köchling kassierte eine zehnminütige Disziplinarstrafe. Nach 48 Minuten gelang dann Gaal das Tor des Tages für den HEV: mit einem »Bauerntrick« verlud er abgekärt Torwart Kornewald zum 5:1. Drei Minuten später war es erneut Gaal, der einen Abpraller zum 6:1 verwertete, zuvor hatte Kornewald einen Bohle-Schuss noch pariert.
In der Folgezeit war das Spiel geprägt von Frustfouls der Hammer, für das eine oder ander Foul hätte es auch eine Spieldauerdisziplinarstrafe geben können. Doch die Herforder ließen sich nicht provozieren und auch das 6:2 durch Kleff ließ sich verkraften, da man nach dem Schlusspfiff den fünften Derbysieg in Folge mit den Fans feiern konnte. HEV-Trainer Frank Burchot sprach von einem »Super-Spiel im letzten Drittel und einem souveränen Sieg, der einen Traumstart perfekt machte«.

Artikel vom 13.11.2006