07.11.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kirchhoff
nicht böse

Aussprache mit Trainer


Verl (cas). »Das war schon ganz schön harter Tobak«, reagierte SC Verls derzeit verletzter Marco Kirchhoff etwas überrascht auf die öffentliche Schelte seines Trainers. Mario Ermisch warf bekanntlich am Sonntag dem Torwart unprofessionelles Verhalten vor, weil dieser nicht rechtzeitig zum Arzt gegangen war.
»Dazu bestand zunächst auch kein Grund, weil ich hoffte, dass unser Masseur Heiner Scheller mir helfen könnte. Doch auch nach seiner Blutegelbehandlung klang die Entzündung in der Achillessehne leider nicht ab«, berichtet der »Bär« aus Hövelhof.
Inzwischen lässt sich der bis zum kommenden Freitag krankgeschriebene Kirchhoff - auf Anraten des Bielefelder Spezialisten Dr. Michael Dickob - täglich behandeln. Die Verler Physiotherapeutin Hanna Becker »bearbeitet« die gereizte Achillessehne mit Strom und Salben, damit Marco am Sonntag gegen Hamm wieder im Kasten stehen kann.
Auch wenn Ermisch seinen Torwart besonders kritisch zu beäugen scheint, so ist der Hüne dennoch unentbehrlich für den wieder wackelnden Oberliga-Spitzenreiter. »Der Fatih Kalintas hat mir am Sonntag leid getan. In so einem Spiel kann man als Keeper eigentlich nur schlecht aussehen«, zeigt Kirchhoff ehrliches Mitgefühl für seinen Stellvertreter.
Den Rüffel von Mario Ermisch, den Marco zumindest nicht in der Öffentlichkeit erwartet hatte, führt der schon seit vier Jahren für den SCV hechtende Tormann auch auf den Frust der Niederlage in Lippstadt zurück. Gestern gab es eine bereinigende Aussprache zwischen Coach und Spieler. »Die Sache ist aus der Welt«, schmollt der gutmütige Marco nicht mehr.
Nicht das erste Mal musste sich der zuweilen etwas phlegmatische Kirchhoff mahnende Worte von Ermisch gefallen lassen, der den Blondschopf auch schonmal als »faulen Hund« bezeichnet hatte. »Damit will mich aber der Trainer nur kitzeln«, weiß Marco die kritischen Worte abzuwägen.

Artikel vom 07.11.2006