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Guten Morgen

Gilb & Co.


In diesen Tagen gab es ein besonderes Jubiläum, wie Heinz gelesen hat: Vor 50 Jahren flimmerte die erste Fernsehwerbung über die Bildschirme. Da werden Erinnerungen wach. So hat Heinz beispielsweise immer noch »Tante Tilly« vor Augen, die in einem Maniküresalon arbeitete und ihre Kundinnen damit schockierte, dass sie deren Hände stundenlang in Geschirrspülmittel einweichte. DenÊ Entsetzensschrei »Aber davon kriegt man doch Spülhände!!« beachtete »Tante Tilly« nicht weiter, sondern tätschelte nur den Handrücken der Damen, um deren Finger noch tiefer in die Seifenlauge zu tunken. Doch nicht nur »Tante Tilly« ist längst verschwunden. Das HB-Männchen (Bild) geht nicht mehr vor Ärger in die Luft, Frau Sommer preist keinen Kaffee mehr an, der Persil-Mann ist mit weißer Weste in Rente gegangen und der freundliche Herr Kaiser von der Hamburg-Mannheimer hat bestimmt so viele Versicherungen verkauft, dass er heute auf den Bahamas lebt.
Und noch einer ist weg, einer, den Heinz immer besonders drollig fand: der Gilb. Das war das kleine schmutzig-gelbe Etwas, das sich über unsere Gardinen hergemacht hat. Vermutlich haben wir ihn ausgerottet, weil wir nun endlich begriffen haben, dass wir »nicht nur sauber, sondern rein« waschen müssen. Porentief rein... Curd Paetzke

Artikel vom 07.11.2006