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Der Trainer setzt ein Zeichen

SV Enger-Westerenger: Christian Wück sieht seinen Einsatz als »Ausnahme«

Von Klaus Pilz
Enger (HK). Als Christian Wück in der 70. Minute im Fußball-Verbandsligaspiel gegen Vreden das Feld verließ, wurde er mit viel Beifall verabschiedet. Am Ende hatte der SV Enger-Westerenger mit 3:0 einen Befreiungsschlag gelandet.

Der (Spieler-)Trainer Wück hatte sich viele Gedanken gemacht und sich erst am Morgen des Spiels entschieden, selbst aufzulaufen. »Ich habe ihn unterstützt. In unserer Lage brauchten wir einen Platzhirsch, einen Leader. Das hat sehr gut geklappt, er hat das Team optimal geführt«, sagte Manager Thomas Drewes. Tatsächlich war mit dem Ex-Profi jemand auf dem Feld, der die Spieler anleitete.
Das alles wollte Wück nach der Partie dann aber nicht so stehen lassen. »Ich wollte mit meinem Einsatz keinen düpieren, sondern eher ein Zeichen geben, dass wir alle in einem Boot sitzen. Von meiner Mannschaft wollte ich den Druck nehmen, wohl wissend, dass bei einer Niederlage der Schuss nach hinten losgegangen wäre. Am Schluss hat die Mannschaft kämpferisch auch ein Zeichen gesetzt. Der Einsatz und die Einstellung waren in Ordnung.« Zum Spiel meinte er lediglich: »Da spielten zwei Mannschaften auf einem Level. Es war besonders für uns ein Kampf ums nackte Überleben. Wir mussten die drei Punkte unter allen Umständen hier behalten. Ich hoffe, dass wir uns Selbstvertrauen geholt haben und in Neuenkirchen punkten können. Die Mannschaft wird sich auch dort zerreißen.« Sein Einsatz wäre in jedem Fall eine Ausnahme gewesen. »Da muss ich abwarten, wie es meinem Knie geht. Zudem hatte ich bei meiner Auswechselung Muskelkrämpfe.«
Vredens Trainer Uli Amshoff erwies sich als fairer Sportsmann. Er gönne Enger den Erfolg, denn er wisse, was sein Kollege in den vergangenen Wochen durchgemacht habe. »Die Worte fehlen mir nach der Niederlage nicht, doch die individuellen Klöpse meiner Mannschaft machen mich sprachlos. 80 Minuten waren wir gleichwertig, nutzten aber unsere wenigen Konterchancen nicht. Der Elfmeter war unnötig. Das 2:0 war dumm, und dem 3:0 ging ein Blackout voraus. Deshalb war Engers Sieg über 90 Minuten gesehen, zumindest nicht unverdient.«

Artikel vom 07.11.2006