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Leiche im Gebüsch entdeckt

Obduktion soll Identität und Todesursache klären - Staatsanwaltschaft ermittelt

Lübbecke (juk). Einen schockierenden Fund machten Kinder am Samstagnachmittag an der Heinrich-Vormbrock-Straße in Lübbecke: In einem Gebüsch entdeckten sie eine Leiche, die zum Teil bereits skelettiert war. Die für heute angesetzte Obduktion soll weiteren Aufschluss geben.

Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft sind weder die Identität noch die Todesursache bekannt, noch überhaupt, ob es sich um eine männliche oder um eine weibliche Person handelt. Wie die Staatsanwaltschaft Bielefed am Sonntag auf Anfrage mitteilte, haben Kinder auf dem auch mit Büschen, Sträuchern und Brennesseln wild überwucherten Grundstück, das an einem kleinen Pattweg zwischen der Heinrich-Vormbrock-Straße und dem Kutscherweg liegt, offenbar nach altem Leergut gesucht, um die Flaschen in den Geschäften wieder eintauschen zu können. Die Stelle sei wohl dafür bekannt, dass sich dort gerne obdachlose Personen aufhielten. Manch einer entsorge auf dem Gelände auch gerne seine Gartenabfälle.
Gegen 14 Uhr am Samstag wurden die Beamten informiert, der Leichnam wurde von der Polizei beschlagnahmt. Die Obduktion ist für den heutigen Montag angesetzt. Mit konkreten Ergebnissen werde voraussichtlich allerdings erst am Dienstag zu rechnen sein, teilte die Polizei am Sonntag weiter mit. Die Beamten des KK 11 in Minden, dem Bereich Zentrale Kriminalitätsbekämpfung, und die Staatsanwaltschaft Bielefeld ermitteln.
Das an dem Weg gelegene Gelände, das einem Fabrikanten aus Bünde gehören soll, hatte in der Vergangenheit wegen seiner Unübersichtlichkeit bei Bewohnern der umliegenden Straßen schon oft für Unmut gesorgt.
Bestürzung herrschte gestern daher auch unter den Anwohnern. »Man wohnt hier, aber man hört nichts und merkt nichts«, erzählt eine ältere Dame, die in unmittelbarer Nähe des Fundortes lebt. Durch die Polizeibeamten habe sie am Samstag davon erfahren. Oft sei sie doch selbst auf dem kleinen Pattweg unterwegs, der an der Stelle vorbeiführe. Auch Kinder hielten sich hier auf. Betroffen zeigt sich auch ihre Tochter, die nicht weit entfernt lebt. Und mit Blick auf die wild bewachsene Fläche fügt sie hinzu, hier müsse endlich etwas geschehen.

Artikel vom 06.11.2006