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Der ehrliche Jäger ist gefragt

Hubertusmesse und jagdpolitische Runde des Hegerings Brakel

Von Jürgen Köster
Erkeln (WB). Die Jäger haben gestern in Erkeln das Bild bestimmt. Der Hubertusmesse in der Pfarrkirche schloss sich eine jagdpolitische Runde in der Gaststätte Feistel an.

»Wir Jäger hegen und pflegen und dürfen daher auch ernten. Dafür jedoch gilt es zu danken«, stellte Gerd Schlüter, Leiter des Hegerings Brakel, fest. Dankbar zeigte er sich dem Jagdhornbläsercorps unter der Leitung von Berni Schmidt und Albert Kohlhagen für die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes, den Pfarrer Siegfried Schink zelebrierte. Inhaltlich vorbereitet hatten ihn Schlüter sowie Bruno Giefers, Vorstandsmitglied des Hegerings Brakel.
Sie freuten sich, für den jagdpolitischen Frühschoppen einen kompetenten Referenten und Diskussionspartner gefunden zu haben: Freiherr Georg von Kerssenbrock-Praschma ist Vorsitzender des »Wernigeroder Jagd-Corporationen-Senioren-Conventes«. (WJSC). Wie Freiherr von Kerssenbrock-Praschma ausführte, handelt es sich dabei um den Dachverband studentischer Jagdverbindungen aus dem ganzen Bundesgebiet. Ihm gehören 14 akademische Jagdverbindungen an.
Der Referent ging der Fragestellung von Ethik in der Jagd nach. Der Jäger habe deshalb in der Öffentlichkeit eine schwierige Position, da er sich kontinuierlich in die Defensive gedrängt sehe. »Der Jagdschein ist für viele einfach auch die Lizenz zum Töten und wird von denen, die uns nicht kennen, auch so bezeichnet«, stellte der Referent fest. Dabei habe es sich beim Jagdrecht ursprünglich um ein Freiheitsrecht gehandelt.
Das gelte heute nicht mehr. Freiherr von Kerssenbrock-Praschma forderte dazu auf, der Sichtweise von außen mit Aufgeschlossenheit und Ehrlichkeit zu begegnen. »Wir können die Jagd nicht retten, wenn wir sie nicht in die nichtjagende Bevölkerung hineintragen«, urteilte er. Hier sei die Ehrlichkeit des Einzelnen gefragt. Freiherr von Kerssenbrock-Praschma: »Ich muss auch nach außen vertreten, dass mir das Jagen Spaß macht -ĂŠaber nicht um des Tötens willen.«

Artikel vom 06.11.2006