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Wehe orientiert sich
ins vordere Drittel

Christian Wiegmann durfte mit seinen »Schwarz-Weißen« einen Sieg bejubeln. Foto: Pollex

»Löffel« moniert jedoch Chancenverwertung beim 29:27

Von Volker Krusche
Großenmarpe/Rahden (WB). Mit dem Wind nach Oben. Nein, beim TuS SW Wehe wird man dieser Tage nicht etwa poetisch, vielmehr läuft es sportlich derzeit optimal, was sich nach dem 29:27 (11:14) in Großenmarpe mit Platz fünf in der Landesliga-Tabelle niederschlägt.

»Gegen Spitzenreiter Altenbeken werden wir am kommenden Sonntag sehen, ob es nur eine Momentaufnahme ist oder wir uns wirklich im Vorderfeld festsetzen können«, wollte Trainer Dieter Löffelmann den Sprung ins vordere Drittel der Landesliga noch nicht überbewertet wissen. Natürlich würden mit den Erfolgen auch die eigenen Ansprüche wachsen. Denen müsse man dann aber auch mit den entsprechenden Leistungen auf der Platte gerecht werden. »Allerdings wird das nur funktionieren, wenn wir unsere Schwächen in den Griff bekommen.« Und da richtete sich »Löffels« mahnender Finger eindeutig auf die Probleme im Abschluss. »Da wird viel zu unvorbereitet geworfen. Schon wenn sich auch nur die kleinste Chance zum Wurf anbahnt, wird bei uns auf die Bude gehalten und wir fangen uns postwendend unnötige Kontertore ein.« Er habe nach der Partie in Großenmarpe kritisch mit seinen Spielern gesprochen. »Da muss jeder einfach mehr Verantwortung übernehmen.«
Beim jüngsten Gastspiel schlug sich das in einem schnellen 0:4-Rückstand nieder. In diesen ersten neun Minuten hatte Wehe bereits vier »Hundertprozentige« vergeben. Beim 2:6 nahm Dieter Löffelmann eine Auszeit und schwor sein Team neu ein. Fortan wurde es vorn (etwas) besser. Dennoch gaben die Gastgeber zunächst weiter den Ton an und gingen über 11:8 mit einer 14:11-Führung in die Pause.
Nach dem Wechsel schaffte Wehe beim 16:15 (34.) schnell den Anschluss und beim 20:20 (40.) den ersten Ausgleich. Doch wieder dachten einige Akteure, es würde nun ein Selbstläufer werden, vergaben erneut gute Einwurfmöglichkeiten und machten die Hausherren, deren ältere und erfahrene Leistungsträger fortan kräftemässsig aber abbauten, kurzfristig wieder stark. Über 23:22 setzte sich Großenmarpe wieder auf 26:23 (49.) ab. Löffelmann »entledigte« sich wieder der grünen Karte. Nach dieser Auszeit stand dann die Deckung mit einem starken Torhüter Stefan Rüter sehr viel besser, wurden auch endlich die sich bietenden Möglichkeiten genutzt. Henrik Emshoff, der in der Woche drei Tage bei Dr. Gerlach in Gießen weilte und nach dessen Aussage durch entsprechende Übungen, Anwendungen und Medikationen in zwei Wochen wieder völlig hergestellt sein soll, und Armin Hensel schafften den neuerlichen Anschluss, Jens Witting das 27:27. Hensel brachte seine Farben mit 27:28 in Front, dem Axel Jäger mit dem 27:29 den Schlusspunkt folgen ließ. Die Freude über den Sieg war groß, die folgende Kritik durch den Coach aber Warnung genug: »Wenn Witting, Emshoff und Hensel zusammen 47 Mal auf das gegnerische Tor werfen, dabei aber nur 18 Tore herausspringen, zeigt es, wo der Schuh drückt. Gegen gute Teams haben wir mit einer solchen Ausbeute keine Chance.«
TuS SW Wehe: Rüter, Lintelmann (12.-25.); Wiegmann (2), Jäger (2), M. Lohmeier (3), Clemens, S. Lohmeier (4), Hensel (2), Witting (5), Emshofff (11/5), Griepenstroh.
Im Kreispokal erreichten die Weher in der Woche auch ohne ihren Torjäger Henrik Emshoffdie nächste Runde. Beim Bezirksligisten TuS Lahde/Quetzen gewannen die »Schwarz-Weißen« durch ein Tor von Jens Witting, drei Sekunden vor dem Abpfiff, mit 29:28.

Artikel vom 06.11.2006