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Ausstellung: Streifzug durch 3000 Jahre Bläserklang


Bad Oeynhausen (sto). Im Rahmen einer musikalischen Andacht wird am heutigen Samstag, 4. November, um 17.00 Uhr in der Auferstehungskirche der Evangelischen Kirchengemeinde Bad Oeynhausen-Altstadt am Ostkorso eine Ausstellung zum Thema »Bläserklang im Gottesdienst« eröffnet.
Der Organisator der Ausstellung, der Evangelische Posaunendienst in Deutschland, fragt nach den geschichtlichen Wurzeln der heutigen Posaunenarbeit. Dabei wird in die Epoche des 19. Jahrhunderts zurückgeblickt, als die ersten Posaunenchöre gegründet wurden. Die Stadtpfeifer der Renaissance, denen einen Teil unseres musikalischen Repertoires zu verdanken ist, werden ebenso vorgestellt wie Musik aus der Zeit des Alten Testaments, in welcher der Bläserklang als Zeichen für die Gegenwart Gottes erlebt wurde.
Auch die Entwicklungen der vergangenen Jahrzehnte werden ausgiebig dargestellt. Dort zeichneten sich die Posaunenchöre vor allem durch ihre Vielseitigkeit und Wandlungsfähigkeit aus. Sie übernahmen wegweisende Funktionen für die gesamte Kirchenmusik.
Wer weiß zum Beispiel, wie die Blasinstrumente aussahen, von denen die Bibel berichtet? Wie klangen sie, und wann entwickelten sich die Vorläufer unserer heutigen Trompeten und Posaunen? Und wer weiß, dass der heutige Name »Posaunenchor« viel mit der Musizierpraxis der Reformationszeit zu tun hat? Bedenkenswert ist auch, wie die Idee von der »Posaune Gottes« stets der Klangvorstellung und den Instrumenten der eigenen Zeit angepasst wurde und dadurch lebendig blieb. In der Epochen übergreifenden Darstellung werden weitere geschichtliche Zusammenhänge deutlich, die zum Nachfühlen, aber auch zur kritischen Auseinandersetzung anregen: So standen die Blasinstrumente wegen ihrer majestätischen Ausstrahlung oft im Spannungsfeld von Religion und Politik - nicht nur im Mittelalter oder im Barock, sondern auch in der Zeit des Nationalismus.
Als besonderer Höhepunkt hat Pfarrer Bernhard Silaschi derzeit das Flügelhorn ausgeliehen, das früher im Besitz von Johannes Kuhlo war. Die Ausstellung ist bis zum 5. Dezember täglich in der Zeit von 9 bis 18 Uhr geöffnet.

Artikel vom 04.11.2006