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»Die Wilden Kerle« und Räuber Hotzenplotz

Lesenacht in der Stadtbücherei im Lenné-Karree macht neugierig auf spannende Abenteuer

Von Michel Winde (Text und Foto)
Bad Oeynhausen (WB). »Gauner, Schwindler und Erpresser«, so lautete das Motto der Lesenacht am vergangenen Freitagabend in der Bücherei. Und es war schnell klar: Abendteuergeschichten gefallen den 25 Teilnehmern der sechsten Lesenacht am besten.

»Ich kann mich in die Geschichten hinein versetzen. Das ist richtig spannend«, erzählte der achtjährige Jacques. Zusammen mit den anderen Kindern lernte er am Freitag Klassiker wie Räuber Hotzenplotz und Ronja Räubertochter, aber auch Aktuelles wie »Die wilden Kerle« kennen. Seine Lieblingsbücher seien jedoch Krimis wie »TKKG« und »Die drei Fragezeichen«. Doch den kleinen Lese-ratten wurde nicht nur in spannender Atmosphäre vorgelesen, sondern sie konnten sich außerdem richtig austoben. »Das ist eine ganz andere Atmopsphäre für die Kinder, ganz ohne Erwachsene in der Bücherei zu sein«, sagte die Leiterin der Einrichtung, Cornelia Lindhorst-Braun, dem WESTFALEN-BLATT.
Bettina Huhn und Caterine Overschelp leiteten die Lesenacht. Sie lasen den Kindern die verschiedenen Geschichten vor und besprachen sie anschließend mit ihnen. »Wir wollen den Kindern die Lust am Lesen vermitteln«, erklärte Bettina Huhn zum Hintergrund des Angebotes. Man könne beim Lesen Teil einer Geschichte werden. »Mit Büchern kann man Abendteuer erleben«, meinte Huhn weiter.
Abendteuer erlebten auch die 25 Kinder in der Stadtbücherei: Bei einem Parkour mussten sie beweisen, dass sie genauso fit sind, wie ihre Helden aus den Büchern. Dabei ging es um Geschick, Schnelligkeit und Teamwork - all das, was eine gute Bande ausmacht. Zu Beginn der Lesenacht sollten die Kindern die Abendteuergeschichten nennen, die sie bereits kennen. Schließlich sollten sie daraus eine Szene in einem Standbild nachstellen. Als die Bücherwürmer sich schließlich gegenseitig Namen geben sollten, war Kreativität gefragt: »Der Clevere«, »das Genie«, »die Pfiffige« und »Felix der Starke« waren nur einige Ideen der Abenteurer.
Zu Weihnachten soll bei den Teilnehmern der Lesenacht natürlich auch neues Lesematerial unter dem Weihnachtsbaum liegen. »Ich wünsche mir wahrscheinlich ein neues TKKG-Buch«, verriert Jacques. Da konnte der achtjährige Pascal ihm nur beipflichten: »Ich werde mir auch ein Buch wünschen«, steht für ihn schon jetzt fest. Denn lesen kann Pascal immer: »Ich werde immer sehr früh wach. Deshalb lese ich oft noch vor der Schule«, erzählte der Grundschüler.
»Viele Kinder kommen immer wieder zur Lesenacht in die Bücherei«, berichtete Lindhorst-Braun von einem harten Kern. Zwei Mal im Jahr bietet die Stadtbücherei das Angebot der Lesenacht, welches vom Förderverein ausgeht, an.

Artikel vom 06.11.2006