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»Kein Training auf
Landesliga-Niveau«

HSG Hüllhorst unterliegt TG Schildesche mit 26:27

Hüllhorst (Les). Nach drei Punkten in der Fremde folgte für den Handball-Landesligisten HSG Hüllhorst am Samstagabend in eigener Halle wieder die Ernüchterung. Gegen Aufsteiger TG Schildesche hieß es nach 60 spannenden Minuten 26:27 (13:11) für die Gäste.

Ein nicht unverdienter Sieg für die TG, gleichwohl für die Hausherren eine absolut unnötige Niederlage. Trainer Max Rittersberger ließ denn auch nach dem Schlusspfiff doch ein wenig Dampf ab. »Mann, diese Niederlage haben wir uns selbst zuzuschreiben. So viele, viele Fehler in den letzten zehn Minuten. Das muss ja bestraft werden.«
In der Tat machten seine Schützlinge in jenen letzten zehn Minuten so viele Fehler, dass aus der ständigen eigenen Führung nach genau 54 Minuten und 50 Sekunden die erste Gästeführung (25:26) wurde, die die TG Schildesche sogar noch auf 25:27 (57.30) ausbauen konnte. Daniel Becker verkürzte zwar noch einmal auf 26:27 - zu mehr langte es nicht mehr. Die restlichen 60 Sekunden spielte der Gast recht routiniert herunter.
Doch Max Rittersberger hatte auch gleich eine Erklärung für diese hohe Fehlerqoute in der Schlussphase (Bälle ins Aus gespielt, Schrittfehler, überhastete Fehlwürfe) parat: »Wir trainieren oft genug nicht auf Landesliga-Niveau. Manchmal sind eben nur sechs oder sieben Spieler da. Sind mal alle da, kann man fast die Uhr danach stellen, dass es klappt. Wie zuletzt auswärts. Und diese Woche war's eben wieder anders. Da kann ich gleich zwei Tischtennis-Platten aufstellen, damit wir wenigstens in Bewegung bleiben. Oder noch besser wär Schach. Da verletzt sich wenigstens niemand.«
A propos Verletzung: Da musste Rittersberger zu allem Unglück auch noch nach etwa 20 Minuten auf seinen Goalgetter im linken Rückraum verzichten. Jan Sudeck, der blonde Riese, erlitt einen Muskelfaserriss in der linken Wade. Aus. Vorbei. Viel schlimmer: »Jetzt fällt mir Jan bestimmt drei, vier Wochen aus!« resümierte Rittersberger.
Allerdings steckte das Team den Sudeck-Ausfall gut weg, machte im Gegenteil aus dem Rückstand noch eine 13:11-Pausenführung. Beim 15:11 gleich nach Wiederanpfiff schien die HSG gar auf die Siegerstraße einzubiegen. Doch weiter absetzen konnte sich die HSG nicht. Schildesche verkürzte auf 15:14 und blieb anschließend immer auf Tuchfühlung (18:18, 20:1820:20, 22:20, 24:21, 24:23), um schlussendlich selbst in Führung zu gehen und »das Ding nach Hause zu schaukeln«.
HSG-Tore: Schlums (11/3), Kreft (1), Becker (6), Günther (2), Scheerer (1), Gimpel-Henning (1), Sudeck (4)

Artikel vom 06.11.2006