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Von Herbert Sobireg

Höxteraner
Aspekte

Ein Gedanke setzt sich durch


»Die Zukunft ist die Zeit, in der Du bereust, dass Du das, was Du heute tun kannst, nicht getan hast.« Der naturverbundene russische Schriftsteller Leo Tolstoi (1828-1910) hat dies einmal gesagt. Damals gab es die heute so aktuelle Nachhaltigkeitsbewegung noch nicht.
Als mutig muss die Idee bezeichnet werden, mit der ersten deutschen Nachhaltigkeitsmesse 2003 in Beverungen der ganzen Region Ostwestfalen-Lippe, ihren Bürgern und den politischen Meinungsträgern Mut zu machen und auf dem Weg der Nachhaltigkeit konsequent und zielstrebig in Riesenschritten voraus zu gehen und nachwachsende Stoffe intensiver zu nutzen. Projekte mit heimischen Firmen, erfolgreich und nachhaltig abgewickelt, tragen insbesondere die Handschrift von Prof. Dr. Manfred Sietz und seinen Studenten. »Nachbarn«, die dies anfangs etwas skeptisch beobachten, lassen sich dann selbst auf Nachhaltigkeit untersuchen und stellen ihre Produktion daraufhin um. Erfolgreich abgewickelte Projekte animieren in der Folgezeit weitere Unternehmen zum Nachmachen. Das Schlagwort »Nachhaltigkeit«, einst angestoßen von wenigen, ist heute in vieler Munde.
Schließlich reift die Idee, in Beverungen, am Standort der ersten deutschen Nachhaltigkeitsmesse, ein Institut für Nachhaltigkeit und Innovation zu gründen. Initiativ werden insbesondere Prof. Dr. Manfred Sietz, Beverungens Bürgermeister Christian Haase und Joachim Tölle. Gesagt getan. Im Sommer 2004 wird die Gründung vollzogen. Kooperationen mit ähnlichen Einrichtungen in anderen Städten folgen. Das »Nachhaltigkeitsnetz« über Nordrhein-Westfalen wird immer enger.
Und nun läuft die zweite deutsche Nachhaltigkeitsmesse in Beverungen. Bei der ersten Messe im Oktober 2003 wurde oft hinter vorgehaltener Hand getuschelt: »Wieder eine Veranstaltung in Beverungen, die schnell wieder verschwunden sein wird - wie viele andere auch.« Doch die Skeptiker irren. Der Nachhaltigkeitsgedanke setzt sich durch - und fest. Nicht nur - aber besonders - in Beverungen. Grund ist die Beharrlichkeit und Überzeugungskraft von einem anfangs kleinen, aber dann stetig wachsenden Personenkreis - mit Prof. Dr. Manfred Sietz als ständig rotierendem Motor an der Spitze. Und mit dieser zweiten Nachhaltigkeitsmesse - größer, vielseitiger und sportlicher angelegt als ihre Vorgängerin - erhält diese Idee einen weiteren kräftigen Schub unter dem Motto »Global denken - - lokal handeln« zum Wohle der ganzen Erde.
Wie sagte doch der Dalai Lama: »Unser Planet ist unser einziges Zuhause. Wo wollen wir denn hin, wenn wir ihn zerstören?«

Artikel vom 04.11.2006