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Eigenbrötler als Pionier
der modernen Malerei

Partnerschaftsverein lädt zum Cézanne-Abend

Vlotho (VZ). Der Partnerschaftsverein Vlotho-Aubigny hält für Kunstliebhaber und alle, die es werden wollen, ein besonderes Bonbon bereit: Am Mittwoch dieser Woche veranstalten die Frankreichfreunde einen Paul-Cézanne-Abend.

Der kunstgeschichtliche Diavortag mit Lesung stellt einen Eigenbrötler als Pionier der modernen Malerei vor. Paul Cézanne (1839 - 1906) zählt neben Vincent van Gogh, Paul Gauguin und Henri de Toulouse Lautrec zu den Wegbereitern der modernen Kunst. Er gab die Zentralperspektive auf, deformierte Körper und Gesichter, verletzte die Dogmen der akademischen Landschaftsmalerei und er hinterließ unberührte Stellen auf seinen Leinwänden, was zu seiner Zeit absolut revolutionär war. Cézanne betrachtete die Kunst als seinen ganz persönlichen Weg der Wahrnehmung (»Ich suche, während ich male«).
In Aix-en-Provence geboren und in wohlhabenden Verhältnissen aufgewachsen, ging der als junger Mann nach Paris. Seine Versuche, an der dortigen Ecole des Beaux-Arts aufgenommen zu werden, scheiterten zwar. Aber er lernte Pissarro, Renoir, Sisley und Manet kennen. Im Louvre entdeckte er die alten Meister, in der Umgebung von Paris arbeitete er mit impressionistischen Malerkollegen zusammen.
Verkannt, verspottet und verhöhnt ging Cézanne schließlich zutiefst enttäuscht in seine provenzalische Heimat zurück, wo er in Aix-en-Provence bis zu seinem Lebensende als menschenscheuer Eigenbrötler arbeitet.
Hier malte er immer wieder die gleichen Sujets: Badende, Stilleben, Portraits seiner Frau und seines Gärtners sowie unzählige Versionen seines Lieblingsberges, der Montagne Sainte-Victoire.
Der kunstgeschichtliche Vortrag im Gemeindehaus St. Johannis, Moltkestraße 2, stellt Leben, Zeit und Werk des bedeutenden Begründers der Malerei der Klassischen Moderne vor. Referent ist Klaus Kirmis, aus den Texten liest Josef Mensen (beide Osnabrück). Die öffentliche Veranstaltung (Eintritt 5 Euro, Schüler und Studenten 3 Euro) beginnt um 19.30 Uhr.

Artikel vom 06.11.2006