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Zentralabi: WGV-Schüler sind gerüstet

Schulleiter Jörg Twele zieht positive Bilanz nach Auswertung des landesweiten Testlaufs

Von Joachim Burek (Text und Foto)
Vlotho (VZ). Die angehenden Abiturienten des Vlothoer Weser-Gymnasiums sind für das bevorstehende Zentralabitur, das in diesem Schuljahr erstmals stattfindet, gerüstet. Dieses positive Fazit zog Schulleiter Jörg Twele jetzt nach der Auswertung des landesweiten Testlaufs, an dem das WGV im vergangenen Mai teilgenommen hatte.

»Dieser Testlauf war sehr sinnvoll. Lehrer und Schüler haben erkannt, wo noch Schwächen zum einen im System und zum anderen bei der Bewältigung der Prüfungsaufgaben liegen«, so Twele. Mit einigen Abstrichen sei bei dem überwiegenden Teil der Probeklausuren das bisherige Leistungsniveau erreicht worden und auch bei der technischen Abwicklung, zum Beispiel dem Download-Verfahren sowie der Geheimhaltung der zentralen Prüfungsaufgaben, habe es keine Pannen am WGV gegeben.
Insgesamt hatten sich an dem Testlauf für das Abitur in Nordrhein-Westfalen 90 Prozent der Gymnasien und Gesamtschulen beteiligt. »Die Auswertung dieses flächendeckenden Probelaufs, die jetzt von Schulministerin Barbara Sommer vorgestellt worden war, zeigt, das unser Ergebnis im Landestrend liegt«, sagte der Schulleiter. So hätten die Ergebnisse der Klausuren bei den Grundkursen Geschichte und Mathematik sowie beim Leistungskurs Biologie den Erwartungshorizont erfüllt. Schlechter als erwartet hatten die Leistungs- und Grundkurse im Fach Deutsch sowie der Leistungskursus Mathematik abgeschnitten.
Die Probleme seien unter anderem aus der mangelnden Eindeutigkeit bei der Formulierung der Aufgabenstellung erwachsen. Das habe außerdem dazu geführt, dass beispielsweise im Fach Deutsch die Schüler die Schwerpunkte bei der Beantwortung der Aufgaben anders gewichtet hätten als gefordert. Twele: »Es hat sich bei diesem Testlauf gezeigt, dass bei dem neuen Verfahren eine andere Aufgabenkultur erwachsen ist, auf die wir uns im Unterricht einstellen müssen.« Eine Konsequenz daraus sei die Erstellung einer so genannten »Operatoren-Liste«. Darin werde genau festgelegt, was nach Begriffen wie »Deuten Sie« oder »Beschreiben Sie« in den Klausuren exakt gefordert sei.
Positiv hätten sich aber auch die WGV-Schüler geäußert, die an diesem Test teilgenommen hätten. »Bisher war das Thema Zentralabitur bei den 65 angehenden Abiturienten sehr angstbesetzt. Nun wissen sie genau, was in der Zeit vom 26. März bis 26. April 2007 auf sie zukommt«, so Twele.
Die Vorbereitung auf die Einführung des Zentralabiturs hatte am Weser-Gymnasium bereits zu Beginn des vergangenen Schuljahres begonnen. »Die betroffenen Lehrer hatten seitdem an verschiedenen Weiterbildungen der Bezirksregierung teilgenommen, die nun fortlaufend jedes Jahr angeboten werden. Darüber hinaus wurden in NRW Fachausschüsse mit Fachberatern aus dem gesamten Bundesland gebildet, die Vorschläge für die Abiturprüfungsaufgaben erstellen. Die letzte Auswahl trifft dann das zuständige Landesinstitut in Soest. Die Prüfungsaufgaben müssen weit im Vorfeld erarbeitet werden, damit die Lehrpläne für die angehenden Abiturjahrgänge daraufhin abgestellt werden können. Kollegen aus dem Fachbereich Mathematik des Weser-Gymnasiums gehören beispielsweise einem dieser Fachausschüsse an, die jetzt schon das Abitur 2009 vorbereiten, informierte der Schulleiter.

Artikel vom 04.11.2006