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Trotz Demenz »im Leben bleiben«

Caritas-Veranstaltungsreihe mit Informationen, Tanz und Theater


Kreis Paderborn (WV). Im Kreis Paderborn leidet jeder achte Mensch über 65 an Demenz. Die Pflege der Erkrankten ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Deshalb hat der Caritas-Verband Paderborn Pflegende, Betreuende und Angehörige von Menschen mit Demenz in den Mittelpunkt der Veranstaltungswoche »Im Leben bleiben« vom 13. bis zum 17. November gestellt.
Das Problem ist im Kreis Paderborn besonders dringend: Mehr als 5000 Menschen sind an Demenz erkrankt. Das sind zwölf Prozent der Über-65-Jährigen. Die Zahl der Fälle steigt vor allem im Kreis Paderborn drastisch, denn hier altert die Bevölkerung wesentlich schneller als im NRW-Durchschnitt.
Drei Ziele will der Caritas-Verband mit der Veranstaltungsreihe erreichen: das »Tabuthema Demenz« stärker ins Licht der Öffentlichkeit rücken, über die Krankheit aufklären, vor allem aber Angehörige informieren und stärken. So finden im Altenzentrum St. Veronika an der Husener Straße in Paderborn zahlreiche Informations-veranstaltungen für Angehörige, aber auch alle Interessierten statt.
Doch der Caritas-Verband setzt nicht nur auf Sachinformation, sondern geht das Thema auch kulturell an. So tritt die Berliner Senioren-Theatergruppe »Spätzünder« mit dem Stück »Gnadenbrot« in der Kulturwerkstatt auf. Der Schauspieler Willi Hagemeier liest aus dem Roman »Elegie für Iris« des britischen Schriftstellers John Bayley. Das Buch war Vorlage für den Film »Iris«, der an zwei Tagen im Cineplex gezeigt wird.
Die Woche endet einem »Tanztee« in der Tanzschule Möllmann-Oberbach. »Tanzen geht immer« heißt die Abschlussveranstaltung. Tatsächlich gelingt es an Demenz Erkrankten noch lange, sich zum Rhythmus der Musik zu bewegen und zu erfahren, dass sie noch etwas können.

Artikel vom 06.11.2006