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Mit Geschick und auch Glück

Landesliga: : SV Höxter bezwingt SSV Mühlhausen mit 1:0 (0:0)-Toren

Von Michael Risse
Höxter (WB). »Ich beantrage eine neue Uhr für den Schiedsrichter«, sagte Detlev Redeker, Coach der Landesligafußballer des SV Höxter, nachdem aus drei angekündigten Minuten Nachspielzeit viereinhalb wurden. Drei Großchancen des SSV Mühlhausen-Uelzen zehrten in den Schlussminuten an den Nerven der Weserstädter. Aber der SVH, 70 Minuten in Unterzahl, gewann dank einer guten kämpferischen Leistung nicht unverdient mit 1:0.

Ein Chancenverhältnis von 7:1 hatten die Gäste aus Mühlhausen/Uelzen (zwei zu Unna gehörende Dörfer mit zusammen 3100 Einwohnern) gezählt. Detlev Redeker hatte seinen Höxteranern eine defensive Taktik verordnet: »Wir wollten nicht nicht wieder zur Pause mit drei Toren hinten liegen.« Dabei musste der SVH kurzfristig Ansgar Luchte durch Daniel Chust ersetzen.Nach vorne hatte Redeker seinem Team nicht den Druck auferlegt, in der ersten Halbzeit in Führung gehen zu müssen. So gab es nur zwei Offensivszenen des SVH vor der Pause. Nach 90 Sekunden wurde Christopher Laugwitz von Marco Budalic angespielt, doch das Leder wurde zur Ecke gelenkt.Wiederum Laugwitz verpasste in Minute 42 den entscheidenden Kick zur Führung. Die größte SSV-Chance (39. Minute) verging schadlos für die Höxteraner, die den aufregendsten Moment knapp 20 Minuten erlebten. Zunächst gab es ein Foul durch Gästespieler Yasin Isiktekin an Haydar Özdemir. Der SVH-Akteur stand wieder auf und rempelte den Gegenspieler um. Beide Beteiligten sahen die gelbe Karte. Dreißig Sekunden später flog der Ball in den Fünf-Meter-Raum der Gäste und Haydar Özdemir versuchte den Ball vor dem Torhüter wegzuspitzeln. Özdemir bekam »Gelb-Rot« (19. Minute). »Der Ball war frei, aber er hat den Torhüter im Fünfer bedrängt«, schilderte SSV-Trainer Holger Wortmann die Aktion.
Nach der Pause gab es mehr Offensivbemühungen des SVH, aber ein Tor wäre vielleicht nicht gefallen, wenn Schiedsrichter Thomas Valentin (Habichtswald). nicht einen zweifelhaften Elfmeter gepfiffen hätte. Es lief die 58. Minute: Nach einem schönen Höxteraner Kopfball schien die Szene geklärt. Stefan Zeisberg und sein Gegenspieler bewegten sich Richtung Außenlinie. Es gab wohl eine Berührung, aber selbst Höxters Fußballobmann Paul Micus gestand, dass er nicht gepfiffen hätte. Daniel Vogt traf zum 1:0.
Mit viel Laufarbeit störten die Höxteraner die Bemühungen der Gäste, deren Passspiel oft zu ungenau war. »Auf diesem Aschenplatz springt der Ball wie ein Flummi«, ärgerte sich der SSV-Vorsitzende, dass er der Spielverlegung zugestimmt hatte.
In den letzten zehn Minuten häuften sich die gefährlichen Szenen im SVH-Strafraum Isiktekin hatte zwei gute Chancen, Sascha Wenz versuchte es mit einem schönen Distanzschuss und in Minute 85 rutschten sogar drei Angreifer an einer Flanke vorbei. Beim SVH schaute alles bangend auf die Uhr, bevor der Schlusspfiff dem Jubel Freiraum gab. »Im Rahmen der Möglichkeiten, die wir haben, war es in Ordnung. Wenn du keine Fehler machst und ein bisschen Glück dazu kommt, kannst du in dieser Liga bestehen«, lautete die Erkenntnis von Detlev Redeker.
SV Höxter: Yilanci - Vogt, Zimmermann (46. Wegge), Zeisberg (89. Speith), Chust, Föst, Budalic, Özdemir, Hetmaniok, Gröne, Laugwitz (53. Kücüker).
SSV Mühlhausen-Uelzen: Sobral - Knaack (82. Grassert), Wenz, Galwas, Franik, Isiktekin, Arlet, Malovcic, Vejzovic, Niethus (65. Kaya), M.Szymaniak (80. Ergün).

Artikel vom 06.11.2006